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201 - KUNST - PLANET OZEAN - Ausstellung im Gasometer Oberhausen

 

 

 

Eine neue Ausstellung in einem der größten Industriedenkmäler im Ruhrgebiet. Der Abriss war zu teuer, zum Verrotten zu schön und als Mega-Ausstellungs-Halle ein Publikumsmagnet. Der Gasometer begeistert immer wieder.

Der Gasometer blickt heute auf 25 Jahre Kultur-Nutzung zurück. 1994 begann der Gasometer seine Kulturgeschichte als höchste Ausstellungshalle Europas. Sein Alter insgesamt: 90 Jahre.
Bisher sahen fast 8 Millionen Besucher die 16 Ausstellungen. Manche der Ausstellungen wurden auf vielfachen Wunsch und anhaltenden Besucherströmen wieder und wieder verlängert.

Seine derzeit letzte und jüngste Sanierung erfuhr der Gasometer von Oktober 2019 bis in den Winter 2021. Ein ganz neuer Korrosionsschutz wurde aufgetragen. Das ging nur mit einem 120 Meter hohen Spezialkran und einem Baugerüst, ringsum dem Gasometer. Schon allein der Aufbau des Gerüsts dauerte für diese gewaltigen Dimensionen bis zu fünf Monate.

Die bisherigen Ausstellungen im Einzelnen:
Das zerbrechliche Paradies (ab dem 1. Oktober 2021)

Der Berg ruft (2018/2019)
Wunder der Natur (2016/2017)

Der schöne Schein (2014/2015)

Christo: Big Air Package (2013)

Magische Orte (2011/2012)

Sternstunden – Wunder des Sonnensystems (2010)

Das Auge des Himmels (2007/2008)

FeuerLichtHimmel (2006)

Wind der Hoffnung (2004)

Five Angels for the Millenium(2003)

Blaues Gold (2001/2002)

Der Ball ist rund (2000)

Christo: The Wall (1999)

Der Traum vom Sehen (1997)

Ich Phoenix (1996)

Feuer und Flamme (1994/1995)

Die Zerstörung unserer Weltmeere
Aber auch die Bedrohung der Weltmeere nimmt dieses Mal einen großen Teil der Ausstellung ein. In der letzten Ausstellung "Das zerbrechliche Paradies" waren es nur wenige Exponate, die sich dem Thema näherten.
Dieses Mal nimmt eine ganze Etage sich dem Thema der Zerstörung der Weltmeere durch den Menschen an. Überfischungen, Verklappungen, Verschmutzungen durch Öl und Plastik werden gezeigt. Dabei sind die großformatigen Bilder "schön fotografierte" Fotos, die die Zerstörungen zeigen.

 

Haifischflossen auf einem Fischmarkt in Taiwan • Foto: Dietmar Wolfgang Pritzlaff
© Gasometer Oberhausen

 

Plastiksammler in der Bucht von Manila auf den Philippinen • Foto: Dietmar Wolfgang Pritzlaff
© Gasometer Oberhausen

 

Gibt es noch eine Rettung unserer Meere?
Müssten nicht alle Staaten der Welt die Meere mehr schützen, als sie heute vorgeben zu tun?
Die aktuelle Ausstellung zeigt auf, überzeugt wohl jeden Betrachter, sensibilisiert den Besucher.
Kann diese Ausstellung aber uns Menschen davon abhalten keine Ozeanriesen für die nächsten Urlaube zu buchen oder Abfälle niemals mehr achtlos einfach in die Natur zu werfen? Das wäre wünschenswert.

 

„Icon of the Sea“, größes Kreuzfahrtschiff der Welt für 10.000 Menschen
Foto: Dietmar Wolfgang Pritzlaff © Gasometer Oberhausen

 

„Ever Ace“, größtes Containerschiff der Welt mit 23.992 Containern
Foto: Dietmar Wolfgang Pritzlaff © Gasometer Oberhausen

 

Nebenbei wird auch ein Skelett von einem Entenwal gezeigt. Ein anderes Objekt ist der Buckewal „Willi“, eine Leihgabe des LWL Museum für Naturkunde Münster, scheint aus dem Boden des Gasometer zu springen.

Skelett eines Entenwals • Foto: Dietmar Wolfgang Pritzlaff © Gasometer Oberhausen

 

Buckelwal "Willi" • Foto: Dietmar Wolfgang Pritzlaff © Gasometer Oberhausen


Von Mini-Muscheln bis zum Schädel eines 14 Meter langen Finnwals reichen die Exponate. Weitere Ausstellungsstücke sind Panzer von Meeresschildkröten und Korallen. Auch Haifischflossen, die auf den Märkten an der Südküste Chinas angeboten werden und vom Zoll beschlagnahmt wurden, zeigt die Ausstellung.

Die meisten Exponate in „Planet Ozean“ stammen von dem Ausstellungspartner Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Weitere Leihgaben verdankt der Gasometer dem Ruhr Museum Essen, dem LWL-Museum für Naturkunde Münster, dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, der TU Bergakademie Freiberg, dem LEGOLAND Discovery Centre Oberhausen sowie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BRG).

Eintauchen in Unterwasserwelten

Im eigens für die neue Ausstellung entwickelten „Ocean Sound Raum“, in der Mitte des Erdgeschosses platziert, tauchen die Besucher*innen in einzigartige Klangwelten ein. Hier ploppt, knistert, kracht und klopft es, wenn tausende kleinster Krustentiere, lebendige Korallenriffe oder ein Schwarm Kabeljaue belauscht werden können. Die sinnliche Reise beginnt an der Nordsee und führt durch die Weltmeere bis in die Antarktis.

Der Klang der Tiefe (Auswahl):
Knacken, Knistern und Knallen von Garnelen, Hummer und Napfschnecken
Orcas jagen Heringe
Bartrobben und Buckelwale singen
Delfine verständigen sich auf Fischjagden
Krustentiere und Fische jagen und fressen

Die Idee von „Oceans21“ wurde vom Komponisten und Spezialisten für Naturklangaufnahmen Chris Watson, gemeinsam mit Soundartist Tony Myatt sowie der Lichtkünstlerin Theresa Baumgartner, arrangiert.

"Die Welle"
Dramaturgischer Höhepunkt der neuen Schau „PLANET OZEAN“ ist die immersive Inszenierung „Die Welle“, entwickelt von den kreativen Köpfen hinter dem Kunst- und Technikfestival „Ars Electronica“ im Österreichischen Linz.
Installiert im beeindruckend hohen Luftraum des Gasometers, dient diese überdimensionale Leinwand als Projektionsfläche für die lebendige Meereswelt. Es ist die höchste Leinwand der Welt, die hier bespielt wird.
Ganz ohne Taucheranzug und Atemmaske können die Besucher*innen so riesigen Fischschwärmen oder sogar Meeresgiganten in Originalgröße begegnen.
 Spektakulär und atemberaubend.
Auf großen Kissen liegend oder sitzend, sieht der Besucher Hai, Wale, Quallen und ganze Fischschwärme über sich schwimmen.

"Die Welle" • 40 Meter hohe Leinwand © Gasometer Oberhausen


Und dann gibt es noch den gläsernen Aufzug auf das Dach des Gasometers. Man fährt vorbei an der riesigen Leinwand, die von oben so klein wirkt.
Oben auf dem Dach des Gasometers angekommen, kann man seinen Blick weit streifen lassen über das heutige grüngewordene Ruhrgebiet.

„PLANET OZEAN“ wird vom 15. März bis zum 30. Dezember 2024
im Gasometer Oberhausen zu sehen sein.


Durchführung und Konzeption
Realisiert wird „Planet Ozean“ von der Gasometer Oberhausen GmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Meeresmuseum sowie mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie. Als weitere Partner fördern Epson, Esri, die Energieversorgung Oberhausen (EVO) sowie der NABU NRW die Ausstellung. Medienpartner sind WDR 5 und GEO.

Im weiterführenden Programm der Ausstellung „PLANET OZEAN“ werden auch Lesungen angeboten.

Die drei Lesungstermine:
Sams Wal von Katherine Scholes am 10. Juni 2024

Sam lebt an der australischen Küste in Sichtweite der Insel Tasmanien. Eines Tages entdeckt er am Strand einen lebenden Wal. Sam muss schnell reagieren, denn das Überleben des großen Tieres hängt nun ganz allein von ihm ab. Ein berührender Kampf gegen Trockenheit, Hitze und Trophäenjäger beginnt.
Die Autorin Katherine Scholes wurde in Tansania geboren, lebt aber mittlerweile in Tasmanien. Hier spielt ihr Debütroman „Sams Wal“, für den sie auch den Whitley Book Award erhielt.
Für 4. Klassen, Startzeiten: 8.30 Uhr (Lesung 1) und 11.30 Uhr (Lesung 2), Dauer jeweils ca. 45 Minuten

Alea Aquarius – Der Ruf des Wassers von Tanya Stewner am
17. Juni 2024

Eigentlich hält sich Alea von Wasser fern. Doch als sie bei einem Sturm über Bord fällt, passiert das Unglaubliche: Dem Mädchen wachsen Schwimmhäute und Kiemen! Ist sie vielleicht ein Meermädchen? Auch der erste Teil der beliebten Abenteuergeschichten um Alea stellt die Zerstörung der Ozeane in den Mittelpunkt.
Die aus Wuppertal stammende Tanya Stewner wollte schon als Kind Schriftstellerin werden. Inzwischen ist sie für die Jugendbuchreihen Liliane-Susewind, Hummelbi und natürlich Alea Aquarius bekannt.
Für 5. Klassen, Startzeiten: 8.30 Uhr (Lesung 1) und 11.30 Uhr (Lesung 2), Dauer jeweils ca. 45 Minuten

Ruf der Tiefe von Katja Brandis und Hans Peter Ziemek am 24. Juni 2024

Leon lebt an einem sehr ungewöhnlichen Ort: der Tiefsee. Er ist ein Flüssigkeitstaucher und kann sich auch unter Wasser frei bewegen. Zusammen mit dem Krakenweibchen Lucy durchstreift der Teenager den Pazifischen Ozean. Doch es breiten sich Todeszonen aus, die Wesen des Meeres geraten in Panik und Leon hat plötzlich einen mächtigen Konzern zum Feind.
Die Autorin Katja Brandis (Woodwalkers) und der Biologe Hans Peter Ziemek verbindet die Leidenschaft für das Meer. Gemeinsam haben sie daher diese ungewöhnliche Geschichte über das Leben unter Wasser entwickelt.
Für 6. Klassen, Startzeiten: 8.30 Uhr (Lesung 1) und 11.30 Uhr (Lesung 2), Dauer jeweils ca. 45 Minuten
Direkt im Anschluss an die Lesungen besteht die Möglichkeit für die Schulklassen, sich die Ausstellung „Planet Ozean“ in Form einer Rallye anzuschauen: Ausgerüstet mit Fragebögen für die Klassen 4-6 geht es auf eine abenteuerliche Rätselreise durch den Gasometer. Die Materialien stehen zum Online-Abruf auf der Website bereit, bitte Stifte mitbringen. Und weil Lehrer*innen auch nicht immer alles wissen, gibt es die dazugehörigen Antwortbögen beim Besuch an der Kasse.

Übersicht Lesetermine:

10. Juni 2024 Sams Wal von Katherine Scholes

17. Juni 2024 Alea Aquarius von Tanya Stewner

24. Juni 2024 Ruf der Tiefe von Katja Brandis und Hans Peter Ziemek

Die Bücher werden je Termin zwei Mal gelesen, jede Lesung dauert rund 45 Minuten. Die erste Lesung beginnt jeweils um 8.30 Uhr, die zweite Lesung um 11.30 Uhr. Direkt im Anschluss starten dann die Schülerrallyes.
Interessierte Klassen melden sich bitte per Mail bei Frau Simone Schwering unter ausstellung@gasometer.de

Das attraktive Paket (Lesung + Besuch der Ausstellung mit Rallye) kostet 4 Euro pro Schüler*in im Klassenverband. Zwei Begleitpersonen erhalten freien Eintritt.

Bei der Lesereihe handelt es sich um eine Kooperation der Gasometer Oberhausen GmbH mit dem Bildungsbüro der Stadt Oberhausen sowie der Stadtbibliothek Oberhausen sowie mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie.

Vergünstigte Kombitickets
Folgende Kombitickets sind ausschließlich an der Tageskasse erhältlich:
• LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Folgende Kombitickets sind an der Tageskasse und hier im Online-Shop erhältlich
• Visiodrom im Gaskessel Wuppertal "Leodardo da Vinci - uomo universale"

Tickets "Planet Ozean" ab 15.03.2024
Erwachsene zahlen 14,00 Euro
Ermäßigt 11,00 Euro
Familienticket kostet 33,00 Euro
Mini-Familienticket 28,00 Euro

Viel Spaß und spannende Unterhaltung mit Infos, Fotos, Exponaten und Filmvorführungen im Gasometer!

Nach der Ausstellung können sich die Besucher im Klettern üben. Neben dem Gasometer lockt ein Kletterpark.

Nicht weit ist auch das Centro Oberhausen, mit Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Spazierwegen.

Nach nur ca. 2 km Fußweg an dem Rhein-Herne-Kanal entlang erreicht man das Schloss Oberhausen mit Ludwigsgalerie, in der wechselnde Ausstellungen zu sehen sind. Der angrenzende Schlosspark, dem Kaisergarten mit Tiergehegen lädt zum Verweilen und Spazierengehen ein.

Und dann gibt es noch eine der schönsten Brücken im Ruhrgebiet, die Rehberger-Brücke, nach dem Erfinder Tobias Rehberger benannt oder „Slinky Springs to Fame“, wie ihr offizieller Name bei der Einweihung lautete. Eine wahre Brückenschönheit diese Brückenskulptur, die im Rahmen der Ruhr2010 dem Ruhrgebiet geschenkt wurde.

 


eingestellt am: 17.03.2024