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190 – KUNST - documenta15 - 2022

 

 

 

Bericht von der documenta fifteen Kassel 16.06.2022

„Die Diskussion zur Diskussion der Diskussion –
oder lumbung - vom globalen Teilen in der Gemeinschaft der gesamten Menscheit“

Von Dietmar Wolfgang Pritzlaff

Die documenta15 ist und bleibt eine der größten Kunstschauen in Deutschland. Aber Kunst ist bei der diesjährigen Kunstausstellung meist Nebensache. Es soll und wird geredet, diskutiert und überzeugt werden von dem Grundgedanken des globalen Verstehens und des Teilens.
Eher ein riesiges Symposium, eine Zusammenkunft, eine Tagung, eine Ansammlung, eine Konferenz für Diskussionsrunden zu den vielfältigen Themen der diesjährigen documenta15.

Es wird über begrenzte Ressourcen berichtet und von dem Umgang mit dem Teilen dieser Ressourcen. Von Wasserknappheit und -überfluss, von Umweltverschmutzung und kriegerischen Auseinandersetzungen, von Macht und Machtmißbrauch, von Korruption und sozialer Ungleichheit, von Nachhaltigkeit und Umweltschuz. Davon zeugen Fotos, Bilder, Installationen und Videos.

Natürlich wird Kassel 2022 wieder Anlaufort für alle Kunstinteressierte, aber ob der Grundgedanke dann schon in die Besucher transferiert werden kann, wenn er „nur mal eben vorbeischaut“, bleibt zu bezweifeln. Der Besucher müsste schon jeden Tag der gesamten 100 Tage-Schau auf der documenta15 verbringen, um bei allen Performances, Liveshows, Diskussionsrunden, Filmabenden, Workshops und vielen anderen Aktivitäten nicht nur dabei zu sein, sondern mitzureden, mitzugestalten und überzeugt zu werden, von der Grundidee des „lumbung“. Und dann soll er auch noch diesen Gedanken in die Welt hinaustragen? Das ist vielleicht in Einzelfällen machbar, aber die Masse wird sich eher interessiert zeigen und dann schnellstens wieder vergessen. Und wir leben weiterhin ohne uns um Andere Sorgen zu machen.

Man darf sich bei dieser documenta15 schon mal fragen, wo sie geblieben ist, die Kunst. Natürlich gibt es Gemälde, gestickte Bilder und geknüpfte Wandteppiche oder Kunstwerke aus völlig "Art-fremden Materialien", die überraschen. Aber es gibt kaum Kunst der Kunst willen. Einfach nur mal ein Bild. Hier wird ein "schlichtes" Gemälde gleich mit Pamphleten, politischen, gesellschaftlichen, soziologischen und ökologische Themen bestückt und das im engen Sinne. Meist sind die Pamphlete, Aufforderungen, Mahungen und Sinnsprüche direkt auf und an den Werken verankert. Oftmals in Sprachen aus den Herkunftsländern und der "Normal-Besucher", wenn es diesen überhaupt gibt, wird sich fragen: Was steht da eigentlich geschrieben? Übersetzungen? Fehlanzeige. Dann muss man doch mal in das documenta-Nachschlagewerk schauen, um eine Ahnung davon zu bekommen, was mit dem Kunstwerk ausgedrückt werden soll, welches Thema behandelt wird.
Sicher kann man nachfragen und soll es auch. Sicher kann man die Beschreibungen an den Wänden lesen, die schon ziemlich ausführlich sind. Aber das wird zu einer Lesereise durch die documenta. Es ist also nicht gleich alles verständlich, was einem hier geboten wird und daran schwächelt jede Ausstellung, wenn die Besucher*innen nicht gleich alles Wissen der Erde mitbringen um ein Werk verstehen zu können und lieber sich distanziert verhalten und schnell an der Kunst vorübereilen, sie links liegen lassen.

Es kommt immer wieder vor, bei dieser documenta15, dass einem etwas Erstaunliches geboten wird. Es gibt allerdings nicht viele "A-Ha"-Momete, aber das wird wohl auch bei jedem Besucher, bei jeder Besucherin subjektiv anders sein.
Herausragend ist hier die documenta-Halle zu nennen. Die obere Halle ist wie eine Wellblechhütte mit einem geheimnisvollen Eingang oder Ausgang, je nachdem, gestaltet. Eine "Spuki-Atmosphäre", eine schummrige Beleuchtung und Objekte und Installationen, die Rätsel aufgeben und eher verschleiern als plakativ ihren, versteckten Sinn herausschreien. Das ist spannend, aber Konzeptkunst bleibt erklärungswürdig und erschließt sich eben nicht bei nur einem Hingucken.

In der Ausstellung der "Grimmwelt", das Museum für Märchen, Legenden, Fabeln und Geschichten der Brüder Grimm, hängt ein Vorhang aus zusammengenähten Papiertaschentüchern. Eindrucksvoll!
In der zweiten Etage darf man mit einem "Tablet" die Geschichten erzählende Wasserfee entdecken. Ganz in Blau hängt sie plötzlich auf dem Bildschirm im Raum, zum Sprung ansetzend.

 

"Blaue Wasserfee" in der Grimmwelt • Foto © Dietmar Wolfgang Pritzlaff

 

Im Hessischen Landesmuseum sind Früchte und Fast-Food aus Plastik ausgestellt. Im Naturkundemuseum Ottoneum sind außer Installationen und Videos auch Pflanzen in hängenden Glaskugeln mit eigener Wasser- und Lichtversorung zu bewundern. Einzelne kleine in sich geschlossene Lebenswelten. Aber Vorsicht vor den großen Felsbrocken, eigentlich zum Verweilen aufgestellt, bieten Stolpergefahr im Dunkeln.

An einigen Ausstellungsorten der documenta15 stößt man auf mahnende Papp-Figuren, zum Beispiel am Hallenbad Ost oder auf dem Friedrichsplatz vor dem Fridericianum. Im Fridericianum sollte man sich unbedingt an der Schlange zum Turm anstellen, um Malereien auf Motorhauben entdecken zu können.
Beeindruckend auch ein silbernes, rundes, aus Überlebensdecken gehäkeltes Wandbild. Es gibt im Erdgeschoss einen Ruheraum mit Plastik-Eimer-Brunnen.

 

Fridericianum • Foto © Dietmar Wolfgang Pritzlaff

 

Vieles ist noch gar nicht fertig zu den Pressetagen. Vielleicht wird das ja noch was, wenn die documenta15 am Samstag, den 18. Juni 2022 offiziell für die Besucher eröffnet wird.
Einige Werke verstehen sich sowieso als "work-in-progress"-Kunstwerke und werden sich während der 100 Ausstellungstage in Workshops verändern, ausweiten und Form annehmen. So basteln noch am Mittwoch vor der Ausstellung Techniker an der Sound-Installation in der Unterführung zum Platz der deutschen Einheit.
Die Sound-Installation an der Unterführung Frankfurter Straße / Fünffensterstraße schallt zum Lärm des Verkehrs der vielbefahrenen Straßen. Ob man hier Muße finden wird, der schwer verständlichen Beschallung zu folgen?
In der Unterführung gibt es noch einen kleinen Raum, in dem Besucher*innen Sprach-Botschaften aufnehmen und hinterlassen können.

Auf der Karlswiese (Karlsaue) vor der Orangerie gibt es eine begehbare Installation aus Müll, der auf den Transport von Müll, Elektroschrott und Textilien in die Länder des Globalen Südens aufmerksam macht, die dort zur Zerstörung der Umwelt und der Ökonomie beitragen.

Es gibt auch zwei eigens für die documenta15 gebraute Biersorten zu verkosten. Eins mit, eins ohne Alkohol. Naturtrüb mit einer fruchtigen Note. Abgeschmeckt mit feinstem Aromahopfen und fruchtigen Grapefruit- und Maracujanoten. Abgefüllt wird das Bier in Baunatal, nahe Kassel. Beide schmecken. Unbedingt mal probieren!
Außerdem gibt es einen documenta-Hopfen-Gin und einen documenta-Wodka-Maracuja. Destilliert in der Region mit Inkridenzien aus der Region.

 

documenta-Bier • Foto © Dietmar Wolfgang Pritzlaff

 

"ruru-Haus" • documenta-Informationszentrum • Foto © Dietmar Wolfgang Pritzlaff

ruangrupa ist die künstlerische Leitung der documenta fifteen. Die Arbeit des 2000 im indonesischen Jakarta gegründeten Kollektivs beruht auf einer ganzheitlichen sozialen, räumlichen und persönlichen Praxis, die stark mit der indonesischen Kultur verbunden ist, in der Freundschaft, Solidarität, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft eine zentrale Bedeutung haben.

ruangrupa“ bedeutet frei übersetzt „Kunstraum“ oder „Raumform“.

lumbung“-Werte sind die Grundlage von lumbung und der Praxis der lumbung member . Dazu zählen Großzügigkeit, Humor, lokale Verankerung, Unabhängigkeit, Regeneration, Transparenz und Genügsamkeit.

„lumbung“-Künstler*innen sind Künstler*innen und Kollektive, die von ruangrupa und dem Künstlerischen Team eingeladen wurden, um in der Praxis von lumbung Beiträge für die documenta fifteen zu realisieren. In enger Zusammenarbeit mit ruangrupa, dem Künstlerischen Team und den 14 lumbung member schaffen sie eine interdisziplinäre Plattform zeitgenössischer Kunst.
Die lumbung-Künstler*innen organisieren sich dazu in Gruppen, den so genannten mini-majelis, in denen sie sich austauschen und unterstützen. Sie entwickeln konkrete Arbeiten für die documenta fifteen, während sich die Beiträge der lumbung member auch dauerhaft im Rahmen des lumbung inter-lokal-Netzwerks manifestieren.
Ebenso wie die lumbung member laden die lumbung-Künstler*innen weitere Beteiligte ein, mit denen gemeinsam ihre künstlerischen Arbeiten für die documenta fifteen in Kassel entstehen.

lumbung“ ist die konkrete Praxis auf dem Weg zur documenta fifteen im Jahr 2022 und danach.
Aus dem Indonesischen übersetzt bedeutet es „Reisscheune“. In indonesischen ländlichen Gemeinschaften wird die überschüssige Ernte in gemeinschaftlich genutzten Reisscheunen gelagert und zum Wohle der Gemeinschaft nach gemeinsam definierten Kriterien verteilt. Dieses Prinzip steht für die Lebens- und Arbeitspraxis von ruangrupa und wird für ein interdisziplinäres und gemeinschaftliches Arbeiten an künstlerischen Projekten genutzt.
lumbung“ basiert auf Freundschaft. Im Indonesischen bedeutet „sobat“ Freund*in oder Gefährt*in. Der Plural davon ist sobat-sobat.
Als Freund*innen begleiten die Kunstvermittler*innen sobat-sobat Besucher*innen bei Rundgängen durch die Ausstellung der documenta fifteen. Diese Ausstellungsrundgänge werden Walks and Stories genannt und sind Teil von lumbung-Wissen. Als aktiver Teil von lumbung-Wissen gestalten Besucher*innen und Kunstvermittler*innen gleichermaßen Begegnungen und Zugänge durch ihre Praxis des Storytellings.

majelis“ bezeichnet eine Versammlung oder Zusammenkunft. In persönlicher oder digitaler Form sind regelmäßige majelis ein wichtiges Instrument des lumbung-Netzwerks, um sich über Ideen und Projekte auszutauschen. mini-majelis stellen kleinere Versammlungen dar, während majelis akbar (große majelis) ein größeres Treffen zwischen lumbung member, lumbung-Künstler*innen und weiteren Beteiligten der documenta fifteen sind.

nongkrong“ ist ein indonesischer Slang-Begriff aus Jakarta und bedeutet „gemeinsam abhängen“. Ein ungezwungenes Gespräch und Miteinander, aber auch das Teilen von Zeit, Ideen oder Essen sind in diesem Begriff verankert. Für ruangrupa, aber auch für die majelis der lumbung member ist nongkrong eine wichtige Praxis.

Meydan“ bedeutet im Türkischen und Arabischen Marktplatz“ oder „öffentlicher Raum“ und bezeichnet das Begleitprogramm der documenta fifteen, in dem es darum geht, einen Austausch mit der Öffentlichkeit herzustellen. Den Auftakt des Programms bildet die Veranstaltungsreihe lumbung calling.

Viele Begriffe aus unterschiedlichen Sprachen sowie Wortneuschöpfungen prägen das Vokabular der documenta fifteen.
Der Aufbau sozialer Beziehungen und das Hinterfragen von (Macht-)Verhältnissen sind zentrale Bestandteile der lumbung-Praxis. Dazu gehört auch, die Verwendungsweise von Sprache zu reflektieren und sie als Werkzeug für die Entwicklung neuer Perspektiven und Ideen zu begreifen. Die documenta fifteen steht darüber hinaus für Vielstimmigkeit. Vor diesem Hintergrund bedient sie sich der Begriffe aus unterschiedlichen Sprachen.

ruruHaus“ ist eine Wortneuschöpfung, die sich aus dem Indonesischen „ruru“ (=Raum) und dem deutschen Wort „Haus“ zusammensetzt. Das ruruHaus, eine ehemalige Sportarena in der Innenstadt Kassels, ist Teil der kuratorischen Praxis von ruangrupa und stellt Räume für kollektive Praxis, Ideen, Austausch und Kollaborationen bereit. Darüber hinaus soll der Ort als zentral gelegenes Wohnzimmer der Stadt fungieren und zum kreativen Zusammensein und Verweilen (nongkrong) einladen.

warung kopi“ bezeichnet ein Straßencafé in Indonesien, das als sozialer Knotenpunkt Begegnung und Austausch bietet. Als warme und gemütliche Treffpunkte sind warung kopis offen für alle, um Gemeinschaft zu finden, zu reden, zu schreiben, zu lesen, sich gegenseitig zu unterhalten oder sich einfach die Zeit zu vertreiben. Unterschiedliche Menschen kommen hier zusammen, trinken Kaffee, diskutieren über verschiedene Themen und tauschen sich über Ideen aus. Der Fokus liegt auf der Kommunikation miteinander.
„warung kopi“ ist auch ein documenta fifteen Format, um Gespräche in einer entspannten Umgebung mit und zwischen Journalist*innen und Mitgliedern des Künstlerischen Teams, lumbung member und anderen Beteiligten zu führen.

Besucher sollten sich vorher online über die documenta15 informieren und die Begriffe auswendig lernen, denn überall trifft man in der Kasseler Schau auf diese, für die Ausstellung so wichtigen Begriffe.

Am Samstag, den 18.06.2022 wird die documenta15 offiziell für Besucher eröffnet. Die gesamte Presse hatte vorher drei Tage Zeit, sich mit der Werkschau auseinanderzusetzen und im Vorfeld zu berichten.

Ob die Besucherzahlen die Millionengrenze dieses Jahr überschreiten können, wird man abwarten müssen. Das Interesse jedenfalls an der Show, besonders nach den kunstlosen Corona-Jahren mit Museen-Schließungen, ist groß bei den Kunsthungrigen, so die Veranstalter.


Die bespielten Kunst-Tempel der diesjährigen documenta15 sind so vielfältig und breit über das Stadtgebiet verstreut, dass ein oder zwei Tage auf der Kunst-Schau kaum ausreichen. Eine Woche gibt vielleicht genug Zeit, um die Fülle der Veranstaltungen ein wenig „abzugreifen“. Denn jeden Tag der 100 Tage dauernden Schau, wird es Führungen, Filmvorführungen, Workshops, Performances und mehr geben. Und immer wird sich die documenta wieder neu entfalten. Also eine Gesamtschau, die nie ganz erfasst werden kann und wohl auch nicht so geplant ist. Die vielfältigen Themen, wie: globale Ernährung, das Teilen globaler Errungenschaften von wissenschaftlichen Zusammenhängen und und und… können nur angerissen werden bei einem Kurzbesuch. Und kurz sind eben nur „ein paar Stunden“ oder „wenige Tage“.

Manche Spielorte sind im Vorübergehen zu erfassen, so zum Beispiel eine Soundinstallation in einer Straßenunterführung, andere muss sich der Besucher erst durch zeitfressende Erklärungen erschließen. Auch das ist schon immer auf der documenta so gewesen. Kunst ist nicht immer einfach und leicht und lässt sich ncht mal eben erklären. Da braucht es schon ganze Kapitel in schlauen Büchern um ein Werk zu begreifen. Ein Kritikpunkt des Normal-Publikums bei der Schau war auch schon immer: „zu verkopft!“.

Waren bei anderen documenta-Ausstellungen Werke nicht auf Anhieb zu erklären, ging der Besucher weiter und ließ diese „komplizierten Installationen“ links liegen.
Anders bei der documenta15 dieses Jahr. Kaum ein Werk, dass sich nicht mit globalen Themen beschäftigt. Waren die Werke früher mit Afrika-Themen besetzt und Kunst aus Afrika ausgestellt, sind es jetzt Werke aus Ost-Europa und vornehmlich Kunst aus Asien.

Die Gesellschaften dort, also in Asien, platzen aus allen Nähten. Da ist es kein Wunder, dass man sich dort die Fragen stellt: Was ist Nachhaltigkeit, global gesehen? und: Können alle Gesellschaften am großen Tisch der Vielfältigkeit des Lebens in Zufriedenheit und Wohlstand platznehmen? Funktioniert das Teilen in der Überbevölkerung für alle noch?


An insgesamt 32 Ausstellungsorten in den vier Kasseler Gebieten Mitte, Fulda, Nordstadt und Bettenhausen präsentiert sich die documenta fifteen.

Für die Künstlerische Leitung ruangrupa und das Künstlerische Team ist Kassel nicht nur „Schauplatz“ einer Ausstellung. Vielmehr begreifen sie die Stadt als Ekosistem (indonesisch für Ökosystem), als ein Geflecht von sozialen Kontexten, in dem die documenta fifteen entsteht und wächst.

An 100 Tagen bietet die documenta fifteen neben einzelnen künstlerischen Positionen ein vielfältiges lumbung-Programm aus Workshops, Demonstrationen, Sound-Sessions, Gesprächen, Lesungen und Filmvorführungen. 

 

 

OFF-Biennale Budapest (imaginärer Spielplatz)
+ Chang En-Man (Taiwan)
= Migration einer Schneckenart, Boot und neuer Warteraum für den Bootsverleih

+ Tarin Padi (Indonesien), großformatiges gemaltes Banner auf Fassade

+ Baan Noorg Collaborative Arts and Culture (Thailand)
= Installation mit Live Stream, Schattentheater, Skateboard-Struktur

+ Wajukuu Art Project (Kenia)
= künstlerische Arbeiten der Community und Errichtung eines Festivals

+ Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR), Kuba
= 10 aufeinanderfolgende Ausstellungen

+ Britto Arts Trust (Bangladesch)
= typische Lebensmittel, lumbung-Press - Druckstraße für Künstler*innen

Black Quantum Futurism (USA)
= Soundinstallation, Sprachnachrichten-Raum

+ Foundationclass Collective (Berlin, Deutschland)
= Kunstausbildungsplattform und Widerstands-Toolkit

+ Another Roadmap Africa Cluster (ARAC)
= Afrikanisches Netzwerk afrikanischer Arbeitsgruppen (Kampala, Nyanza, Lubumbashi, Kinshasa, Maseru, Johannesburg, Lagos, Kairo)

+ Achrives des luttes des femmes en Algérie (Algerien)
= digitales Archiv zu feministischen Kollektiven Algeriens

+ Asia Art Archive (Hongkong)
= Sammlung Kunstgeschichte in Asien, Dokumentation, Kunstdiskurse

+ Centre D’art Waza (Kongo)
= kongolesisches Kunstzentrum, Ausstellungen, Publikationen

+ Dan Perjovschi (Bukarest)
= Zeichnungen von Absurditäten und Zynismen „der schönen neuen Welt“

+ El Wartha, „die Werkstatt“ (Tunesien)
= durch die Produktion von Kunstinstallationen und Stadtmöbeln kollektives Handeln und Lernen anstoßen

+ Graziela Wunsch (Brasilien)
= Langzeitprojekte, sie überarbeitet ihre Ideen nicht selbst, sondern lädt dazu Personen von außerhalb des Kunstbetriebs ein

+ Gudskul, Bildungsplattform kollektiver Gruppen (Indonesien)
= Installation, Video, Sound, Performance, Medienkunst u.a.

+ Hamja Ahsan (Großbritannien, Bangladesch)
= Reklameschilder für Imbisse, die Halal Fried Chicken anbieten, die Schilder bilden ein Netz aus Verweisen auf islamische Geschichte, diasporische Fast-Food-Kultur und koloniale Vergangenheit

+ Keleketela! Library (Südafrika)
= zeitloses, radikales Portal für Geschichten und Erzählungen, ein (Kunst-)Archiv

+ Komîna Fîlm A Rojava (Filmkommune von Rojava) (Syrien)
= Infrastruktur für Filmdrehs, Filmvorführungen und Filmschulungen

+ OFF-Biennale Budapest (Ungarn)
= basisdemokratische Bewegung zur Stärkung der Unabhängigkeit der lokalen Kunstszene in Ungarn

+ Project Art Works (Großbritannien)
= Kollektiv von Künstler*innen und Produzent*innen, Ausstellungen, Filme, Publikationen

+ Richard Bell (Australien)
= Malerei, Installation, Performance, Video, Aborigine-Aktivist

+ SADA (Regroup) (Irak)
= jeder Künstler wird einen Kurzfilm produzieren, die in einem anthologischen Langfilm vereint werden sollen, 6 Künstler*innen

+ Saadat Ismailova (Usbekistan)
= Film, Videoinstallationen

+ Sia Plattform - L’Economat At Redeyef (Tunesien)
= seltsames Archiv von Formen, von Echos aus einer längst vergangenen Zeit

+ The Black Archives (Niederlande)
= historisches Archiv der Geschichte Schwarzer Emanzipationsbewegungen und Individuen in den Niederlanden

+ Richard Bell (Australien)
= Malerei, Installation, Performance, Video, Aborigine-Aktivist

+ Kollektiv Taring Padi (Indonesien)
= Retrospektive künstlerische Arbeiten aus 22 Jahren, Aktivistengruppe, Transparente, Holzschnittplakate und Puppen aus Hartpappe

+ Más Arte Más Acción (MAMA) (Kolumbien)
= Non-Profit-Kulturstiftung, Installationen, Workshops, Performances

+ Komîna Fîlm A Rojava (Filmkommune von Rojava) (Syrien)
= Infrastruktur für Filmdrehs, Filmvorführungen und Filmschulungen

+ Subversive Film (Palästina)
= Filmforschung und Filmproduktion, wiederentdeckte Filme, digital neu aufgelegt

+ Juana Emil Abboud (Palästina)
+ Kollektiv Alice Yard (Trinidad und Tobago)
+ Agus nur Amal PMTHO (Indonesien)
= zeitgenössische Narrative zum Thema Wasser und Wasserquellen mit Videos und Installationen

+ Foundationclass Collective (Berlin, Deutschland)
= aktiviert das Erdgeschoss als Gemeinschaftsraum

+ Cao Minghao & Chen Jianjun (Chengdu, China)
= Erforschung verschwundener Dörfer

+ Fehras Publishing Practices (Berlin, Deutschland)
= ein fiktives Archiv aus der Ära des kalten Krieges

+ Hamja Ahsan (Großbritannien, Bangladesch)
= Reklameschilder für Imbisse, die Halal Fried Chicken anbieten, die Schilder bilden ein Netz aus Verweisen auf islamische Geschichte, diasporische Fast-Food-Kultur und koloniale Vergangenheit

+ Juana Emil Abboud (Palästina)
= mittels Zeichnungen, Performances, Videos und Workshops eröffnen Praktiken des Geschichtenerzählens, die über die Verbundenheit aller Wesen sinnieren

+ Marwa Arsanios (Beirut, Libanon)
= Installation und Film über Gemeingüter, Landrechte und Landnutzung

+ Nino Bullig (Berlin, Deutschland)
= Siebdrucke, die den Klimawandel aus einer gender-fluiden Perspektive beleuchtet, sowie handgemalte Zeichnungen auf Seide

+ Yasmine Eid-Sabbagh (Libanon)
= experimentelle, kollektive Arbeitsprozesse mit den Potenzialen menschlicher Handlungsfähigkeit

+ Kollektiv Taring Padi (Indonesien)
= Retrospektive künstlerische Arbeiten aus 22 Jahren, Aktivistengruppe, Transparente, Holzschnittplakate und Puppen aus Hartpappe

+ Fafswag Künstler*innenkollektiv (Neuseeland)
= mangelnde Repräsentation von Queren, Indigenen Menschen in der Kreativwirtschaft aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen mit verschiedenen Kunstformen, zeitgenössische Kunst aus dem pazifischen Raum

+ Pina Öğrenci (Türkei, Deutschland)
= Filmvorführung und Installation handgenähter Papiertücher, hergestellt von türkisch-kurdischen Frauen

+ ZK/U - Zentrum für Kunst und Urbanistik (Berlin, Deutschland)
= ein aus einem Dachstuhl gebautes Boot, Workshops, Debatten und Performances, Austausch mit lokalen Communities

+ als Gästehaus für Künstler*innen

+ Madeyoulook (Johannesburg, Südafrika)
= neue Perspektiven auf die Dekolonialisierung von Land anhand einer 100 qm-Boden-Installation mit Texten und Bildern, sowie einer Soundinstallation

+ Amol K Patil (Indien)
= Installation mit kinetischem Sand, Performer*innen, die 100 Tage lang skaten, Hologramm, Screening und mehreren Objekten

+ Boloho (China)
= drehen und streamen eine Sitcom in der Cafeteria

+ Fafswag Künstler*innenkollektiv (Neuseeland)
= mangelnde Repräsentation von Queren, Indigenen Menschen in der Kreativwirtschaft aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen mit verschiedenen Kunstformen, zeitgenössische Kunst aus dem pazifischen Raum

+ Fondation Festival Sur le Niger (Mali)
= Prozessionen, Konzerte, Theater, Filme und andere zeitgenössische Kunst

+ Hamja Ahsan (Großbritannien, Bangladesch)
= Reklameschilder für Imbisse, die Halal Fried Chicken anbieten, die Schilder bilden ein Netz aus Verweisen auf islamische Geschichte, diasporische Fast-Food-Kultur und koloniale Vergangenheit

+ Jatiwangi Art Factory (Indonesien)
= Dachziegel- und Steininstallationen

+ Kiri Dalena (Philippinen)
= bildende Kunst und Filme

+ Komîna Fîlm A Rojava (Filmkommune von Rojava) (Syrien)
= Infrastruktur für Filmdrehs, Filmvorführungen und Filmschulungen

+ Project Art Works (Großbritannien)
= Kollektiv von Künstler*innen und Produzent*innen, Ausstellungen, Filme, Publikationen

+ Sa Sa Art Projects (Phnom Penh, Kambodscha)
= Künstler*innen-Initiative für experimentelle und kritische zeitgenössische Kunstpraktiken

+ Subversive Film - Kollektiv (Ramallah, Palästina)
= Filmforschung und -produktion zur Wiederentdeckung und Restaurierung von Filmen mit Bezug zur Region Palästina, Screenings von bisher unbeachteten Filmen

+ Trampoline House (Dänemark)
= holen ihr dänisches Projekt symbolisch in einem Brecht’schen Kreidekreis nach Kassel, um ein öffentliches Programm zu präsentieren, das das dänische Asylsystem infrage stellt

+ Cao Minghao & Chen Jianjun (Chengdu, China)
= Errichtung eines Zeltes, aktuelle sozioökologischen Realitäten der Menschheit

+ Cinema Caravan und Takashi Kuribayashi
= Zelte, Kräutersauna und ein Open-Air-Kino im Park, das Kollektiv nutzt die Karawane als Modell einer Gemeinschaft, in der sich der Einzelne seine Autonomie bewahrt und trotzdem gemeinsam mit anderen zu einer Community zusammenwächst

+ Fondation Festival Sur le Niger (Mali)
= Prozessionen, Konzerte, Theater, Filme und andere zeitgenössische Kunst

+ The Nest Collective (Nairobi, Kenia)
= Künstler*innenkollektiv, Film, Musik, Mode, bildende Kunst und Literatur

+ Más Arte Más Acción (MAMA) (Kolumbien)
= Non-Profit-Kulturstiftung, Installationen, Workshops, Performances

+ Künstler*innenkollektiv: Jimmie Durham (USA, gest. 11.2021) & A Stick in the Forrest by the Side of the Road
= Gespräche, Workshops, Kunstwerke, Filmvorführungen, Fernsehsendungen und Publikationen, die auch Erzählungen zu Rezepten und Zutaten aus der Region um Kassel beinhalten, außerdem Pflanzung eines Korbinian-Apfelbaums als Hommage an Jimmie Durham

+ La Intermundial holobiente (Argentinien)
(Kollektiv, bestehend aus: Künstlerin Claudia Fontes, der Philosophin Paula Fleisner und dem Schriftsteller Pablo M. Ruiz)
= ein Lebensraum für Ihre Publikation „The Book of the Ten Thousand Things“

+ Erick Beltrán (Mexiko)
= Ergebnisse aus der Frage „Was ist Macht?“ in einer großformatigen Installation mit Drucken und Skulpturen

+ Hamja Ahsan (Großbritannien, Bangladesch)
= Reklameschilder für Imbisse, die Halal Fried Chicken anbieten, die Schilder bilden ein Netz aus Verweisen auf islamische Geschichte, diasporische Fast-Food-Kultur und koloniale Vergangenheit

+ Ikkibawikrrr (Südkorea)
= „ikkibawi“ bezeichnet auf Koreanisch einen mit Moos bewachsenen Stein, „krrr“ ist ein lautmalerisches Wort
= Installation mit Seetang, der insbesondere während der Kriegszeit vielfältig eingesetzt wurde, etwas zur Nahrungszwecken, aber auch zur Herstellung von Waffen

+ Inland (Spanien)
= Zusammenbringung von Akteur*innen aus dem landwirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich

+ Juana Emil Abboud (Palästina, lebt und arbeitet in Jerusalem, Israel)
= mittels Zeichnungen, Performances, Videos und Workshops eröffnet sie Praktiken des Geschichtenerzählens

+ Sourabh Phäake
= Vorstellung eines neu entwickelten Materialzyklus für Holz, Plastik und andere Baumaterialien

+ Kollektiv ook_ (Das sind: reinaert vanhoe, Neue Brüderkirche, Espora, BPOC Festival Kassel, me_sobat, Colorlabor, graanschuur Tarwewijk, Elaine W. Ho, Bartira, Wok The Rock, COLLECTive, k. format, Take-A-Way, Plan B, Dynamitas unlimited…)
= Workshops für weitere Kollektive und Besucher*innen, von Hausaltären bis hin zu selbst gedruckten Magazinen in den Werkstätten durch das ook_visitorZentrum

+ Trampoline House (Dänemark)
= Soundinstallation in der Fußgänger*innenunterführung an der Südseite des Platzes

+ Dan Perjovschi (Bukarest, Rumänien)
= zeigt sein Werk „Horizontal Newspaper“, an dem er seit 2010 arbeitet, das Werk wird während der Laufzeit der documenta15 immer wieder aktualisiert

+ Black Quantum Futurism (USA)
= Soundinstallation, Sprachnachrichten-Raum

+ Nguyen Trinh Thi (Hanoi, Vietnam)
= Filmprojekt, Beziehungen zwischen Bild, Ton und Raum, Szenen in denen Gefangen durch den Wald gehen und Chilischoten ernten, Erinnerungen an die Heimat, Verbindung von Klangbildern mit Erinnerungen, Landschaften und Erzählungen

+ Kollektiv Taring Padi (Indonesien)
= Retrospektive künstlerische Arbeiten aus 22 Jahren, Aktivistengruppe, Transparente, Holzschnittplakate und Puppen aus Hartpappe

+ Arts Collaboratory Kollektiv (Netzwerk von 25 Organisationen aus Asien)
= Betrieb eines Radiosenders, einer Zeitung, eines kollektiven Workshop-Raums und eines Newsrooms

+ Kollektiv ook_ (Das sind: reinaert vanhoe, Neue Brüderkirche, Espora, BPOC Festival Kassel, me_sobat, Colorlabor, graanschuur Tarwewijk, Elaine W. Ho, Bartira, Wok The Rock, COLLECTive, k. format, Take-A-Way, Plan B, Dynamitas unlimited…)
= eine Installation des Kollektives Verbandes das eigene ook_visitorZentrums in der Weserstraße 26 mit dem offiziellen Besucher*innenzentrum der documenta15

+ ZK/U-Zentrum für Kunst und Urbanistik (Berlin, Deutschland)
= Projekt zu Bienen und Kryptowährungen

+ Sa Sa Art Projects (Phnom Penh, Kambodscha)
= Künstler*innen-Initiative für experimentelle und kritische zeitgenössische Kunstpraktiken, Arbeit mit Geflüchteten

+ Serigrafistas Queer (queer Siebdrucker*innen und Nicht-Gruppe), (Argentinien)
= Präsentation von „Rancho Luis“, Ideen des Sorgetragens, Lernens und Teilens

+ Trampoline House (Dänemark)
= holen ihr dänisches Projekt symbolisch in einem Brecht’schen Kreidekreis nach Kassel, um ein öffentliches Programm zu präsentieren, das das dänische Asylsystem infrage stellt

+ Atis Rezistans / Ghetto Biennale (Haiti)
= Installation von Mixed-Media-Skulpturen

+ Fafswag Künstler*innenkollektiv (Neuseeland)
= mangelnde Repräsentation von Queren, Indigenen Menschen in der Kreativwirtschaft aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen mit verschiedenen Kunstformen, zeitgenössische Kunst aus dem pazifischen Raum

+ Nhà Sàn Collective (Hanoi, Vietnam)
= Spielplatz-Installation, die von einem indonesischen Hafen, in See sticht und Baumaterialien sowie gelebte Erfahrung transportiert

+ Project Art Works (Großbritannien)
= Kollektiv von Künstler*innen und Produzent*innen, Ausstellungen, Filme, Publikationen

+ Safdar Ahmed (Sydney, Australien)
= Präsentation einer Videoinstallation und andere Arbeiten, die auf den Erfahrungen von Geflüchteten beruhen

+ Alice Yard (Trinidad und Tobago)

+ Arts Collaboratory Netzwerk (25 gleichgesinnte Organisationen vornehmlich aus Asien, dem Nahen und Mittleren Osten, Afrika, Lateinamerika sowie Europa)
= Nutzung des Trafohauses als Dachgarten, Nachrichtenstudio und Bühne für Theateraufführungen

Black Quantum Futurism (USA)
= Installation „Black Quantum Futurist“, die einer Wasseruhr ähnelt, als Erinnerungsort und Bühne

+ Nhà Sàn Collective (Hanoi, Vietnam)
= Platzierung einer Matte, ein Objekt, das oft als Versammlungsort dient

+ Alice Yard (Trinidad und Tobago)
= Die Arbeit von Alice Yard ist inspiriert von der trinidadischen Tradition städtischer Gemeinschaftshöfe und Werkstätten in denen Karnevalsbands ihre Kostüme anfertigen

+ Hamja Ahsan (Großbritannien, Bangladesch)
= Reklameschilder für Imbisse, die Halal Fried Chicken anbieten, die Schilder bilden ein Netz aus Verweisen auf islamische Geschichte, diasporische Fast-Food-Kultur und koloniale Vergangenheit

+ Le 18 (Marrakesch, Marokko)
= multidisziplinärer Ort für Kultur und Residency-Programme, wie in der Altstadt Marrakeschs, Raum für Forschung, Kreativität, Begegnung, gemeinsames Lernen und den Austausch von Wissen

+ Nhà Sàn Collective
= bietet Unterkünfte an einem queren Ort an, wo sie auch emigrierende Pflanzen und Erzählungen kultivieren

+ Party Office B2B Fadescha (Delhi, Indien)
= Organisation eigener Clubabende und Konzerte mit DJs, die Räume für Quere, trans*feministische Gemeinschaften ermöglichen sollen

+ The Question of Funding (Palästina)
= Einrichten des Galerieraums mit Kunst von palästinensischen Künstler*innen, Arbeiten an der Entwicklung einer eigenen Währung

 

in mehreren Sprachen: deutsch - englisch - indonesisch - französisch - italienisch - spanisch -
ja, auch: russisch - chinesisch - vietnamesisch - ukrainisch

 

01 - documenta15 - Handbuch - Formen gemeinschaftlichen Arbeitens
(alle Orte und Künstler*innen)
02 - documenta15 - gehen - finden - teilen - illustriertes Begleitbuch
03 - Majalah Lumbung - Ernten und Teilen - Das Magazin zum lumbung-Gedanken
04 - lumbung erzählen - Sieben Kurzgeschichten in einer Anthologie

 

https://documenta-fifteen.de

https://www.documenta.live



eingestellt am: 17.06.2022