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189 – TANZ - Sweet Mambo - Pina Bausch

 

 

 

von Dietmar Wolfgang Pritzlaff

Nach der Uraufführung in 2008, damals noch im ehrwürdigen Schauspielhaus Wuppertal, war das Stück noch 2010, 2012, 2014 und 2015 in Wuppertal zu sehen, allerdings jeweils im Opernhaus. Auch beim Tanzfest PINA40 – 40 Jahre Tanztheater Wuppertal Pina Bausch 2013, war das Stück zwei Mal zu sehen. Dieses Mal im Opernhaus Düsseldorf. Es war auf Tourneen und wurde gerne zu Gastspielen eingeladen. Also, ein viel gespieltes und gern wiedergesehenes Werk. An nur vier Tagen, Ende Mai 2022 kommt das zweitletzte Werk von Pina Bausch, als Neuinszenierung nach Hause, auf die Wuppertaler Opernbühne.

Kein geringerer als Alan Lucien Øyen, ein Star-Choreograf aus Norwegen übernahm die Leitung der Wiederaufnahme 2022. Er hatte schon einmal mit dem Ensemble des Tanztheater Wuppertal zusammengearbeitet. Er choreografierte das Stück BON VOYAGE, BOB in 2018 für das Opernhaus Wuppertal.

Das Stück SWEET MAMBO ist ein Experiment, welches auf das ein Jahr zuvor uraufgeführte Stück BAMBOO BLUES zurückgeht.
Das nach einer Indien-Reise des Bausch-Ensembles, entstandene Stück BAMBOO BLUES, eine internationale Kooperation mit den Goethe-Instituten in Indien, war der Ausgangspunkt für das Bausch-Experiment.
SWEET MAMBO entstand nicht international, sondern allein in Wuppertal und stellte den Versuch dar, wie mit unterschiedlichen Tänzern und Tänzerinnen aber der gleichen Ausgangssituation, den gleichen Pina-Bausch-Fragen, nach bewährter Bausch-Arbeitsweise, aus den Proben zu BAMBOO BLUES, zwei völlig verschiedene Stücke entstehen können. Nur die Bühnenausstattung ähnelte sich noch. In beiden Stücken hängen weiße wehende Tücher von der Decke herab, wehen vor den Brandschutzmauern des Theaters. Das Experiment war und ist gelungen, 2008 genauso wie 2022.

Vielleicht sollte mal wieder ein zweigeteilter Tanzabend aufgeführt werden, mit beiden Werken hintereinander, zum direkten Vergleich, wie es beim Tanzfest PINA40 in Düsseldorf 2013 gezeigt worden war.

Frau Bausch experimentierte schon einmal: Sie ließ das Stück KONTAKTHOF erst von ihrem festen Ensemble tanzen, dann inszenierte sie das gleiche Stück mit DAMEN UND HERREN AB 65 und später noch einmal mit JUGENDLICHEN AB 14 und alle drei Werke stellten besondere Erlebnisse des gleichen Stückes dar, die in den verschiedenen Besetzungen ganz neu zu erleben, zu erfahren waren.
Schade, dass Frau Bausch uns nicht noch weitere Experimente bescheren konnte. Sie starb 2009.



Regina Advento (die Rolle wird jetzt Naomi Brito tanzen), Anne Stanzak, Julie Shanahan
Foto © Bettina Stöß



SWEET MAMBO ist ein leichtes, aber eher melancholisches Stück. Immer wieder kann man aber auch in diesem Stück lachen und staunen. Der Wind ist immer und überall. Er lässt die weißen Tücher wehen, es wehen die bunten, sehr eleganten Kleider der Damen. Eine Frau tanzt einmal vor und dann wieder in einer Tuchblase die vom Wind aufbläht. Eine Tänzerin tanzt und stemmt sich gegen den Wind, wie in einem Windkanal. Und wenn die weißen Tücher nicht selbst wehen, wird ein Film von wehenden Tüchern auf den still hängenden Tüchern gezeigt. Das wirkt äußerst dynamisch.
Es gibt viele Solotänze der Damen und Herren und ein paar Gruppentänze. In dem Stück rufen die Tänzerinnen ihre Namen ins Publikum. Das Publikum soll sie sich merken und sie nicht vergessen. Das ist den Damen wichtig.
Es werden viele lustige Geschichten erzählt und Phrasen gedroschen. Die Phrasen stehen im Raum und das Publikum soll diese selbst einordnen und sich Gedanken machen, was sie gerade jetzt und hier bedeuten könnten.
Die Themen und Gefühle sind vielfältig. Die Damen und Herren im Stück ertragen Verlangen und Angst, Lachen und Schmerz, Einsamkeit und Zärtlichkeit. Dabei werden sie nie so dramatisch, wie in den Frühwerken von Pina Bausch, die damals noch als brutal und vulgär wahrgenommen worden sind.

Auf den weißen Tüchern wird ein Filmausschnitt gezeigt. Aus dem Film „Der Blaufuchs“ von 1938 mit der Schauspielerin und Sängerin Zarah Leander. Ein wirklich anmutiges Bild, wenn der Film die Darsteller in Großaufnahmen in s/w zeigt und darunter die Tänzerinnen in ihren bunten Kleidern tanzen.

Inhalt des Films DER BLAUFUCHS (Zitat aus Wikipedia):
Stephan Paulus ist Privatdozent und forscht als Wissenschaftler über Fische. Seine Frau Ilona versucht immer wieder vergeblich, ihn von seiner Arbeit loszueisen. Er jedoch ist sich seiner Frau sicher und meint, nicht mehr um sie werben zu müssen. Vielmehr ist er der Meinung, dass sie ja alles habe, um glücklich zu sein. Immerhin hat er sich ausgedacht, Ilona zum Hochzeitstag einen Blaufuchs zu schenken, aber auch das vergisst er.
Um etwas Abwechslung zu haben, besucht Ilona ihre Tante Margit auf deren Gut. Auf der Rückfahrt macht sie bei einem Zwischenfall die Bekanntschaft des Fliegers Tibor Vary. Beide finden sofort Gefallen aneinander, Tibor verliebt sich sogar ernsthaft in sie. Ilona erzählt ihm auch, dass sie verheiratet ist; er sieht darin aber nicht unbedingt ein Hindernis, um sie zu werben. Er will sie unbedingt wiedersehen.

Aha! Eine verschmähte, nicht beachtete Ehefrau verliebt sich in einen anderen Mann. Der Film war damals ein Flop. Zu unglaubwürdig und Zarah Leander wäre eine Fehlbesetzung urteilten Kritik und Publikum. Aber Leanders Lied „Kann denn Liebe Sünde sein?“ war und ist, auch für den nicht Filmkundigen, noch heute ein Begriff. Der Zuschauer des Mambo-Stückes muss selber entscheiden, in wieweit der Film im Stück eine Rolle spielt.

Luftig leicht durchzieht das Stück der Wind. Alles vom Winde verweht? Wind war schon einmal ein Mittel zum Zweck. In dem Stück AHNEN 1987 flogen in einem Sturm Zeitungen und Gegenstände über die Bühne. In SWEET MAMBO sind es eher lauere Lüftchen, wie ein frischer Frühlings- oder Sommerwind. Außer bei dem Windkanal-Tanz. Das ist nicht nur ein leichtes Wehen, das ist dann schon ein richtiger Sturm.

 

Naomi Brito • Foto © Evangelos Rodoulis 



Das Programmheft von 2008 war „nur“ ein farbiger Umschlag. Eine DIN-A-4-Seite auf A5 geknickt. Es zeigte 2 Fotos aus dem Stück. Zwei Tänzerinnen auf dem Schoß eines tuchverhangenen Tänzers, als Vorder- und Rückseite.
Das Programmheft 2022 ist da schon ausführlicher und üppiger gestaltet. Mit vielen Fotos und Informationen zum Stück. Der Choreograf Alan Lucien Øyen, der für die Neuinszenierung verantwortlich zeichnet, kommt zu Wort, wie auch der Filmemacher Wim Wenders und der musikalische Berater Matthias Burkert. Dadurch bleibt das Stück weiterhin greifbar und in Erinnerung der Zuschauer.

Die Musikauswahl ist wieder ein exquisites Sammelsurium. „Einmal quer durch den Gemüsegarten!“ Mal elektronisch, mal romantisch verklärt, mal rau, mal sanft und melancholisch, aber immer absolut passend zum Stück. (siehe unten: Musik)

SWEET MAMBO kommt fast in Originalbesetzung von 2008 auf die Bühne zurück. Bis auf die Tänzerin Regina Advento, die seit Februar 2018 das Tanztheater Wuppertal auf eignen Wunsch verlassen hat und auf neuen kreativen Wegen wandelt und Liederabende bestreitet. Oder sie inszeniert und tanzt in ihren eigenen Choreografien.
Regina Adventos Rolle in SWEET MAMBO übernimmt Naomi Brito in der Neuinszenierung. Ansonsten ist die Originalbesetzung von 2008 wieder auf der Bühne zu sehen. Schön, dass man die „alten Tänzerinnen und Tänzern“ mit denen man mitgealtert ist, wiedersehen darf. Beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch nichts Ungewöhnliches. Hier darf noch mit siebzig Jahren getanzt werden. Ein Wunder und erfreuliche Überraschung in der Tanzscene. In anderen Tanzensembles der Welt gehören Tänzer und Tänzerinnen schon mit vierzig Jahren oder jünger zum alten Eisen und werden aussortiert.

SWEET MAMBO – Ein Stück von Pina Bausch ist ein Tanzabend, ein Tanztheater, dem man gerne folgt und an das man sich bestimmt erinnern wird und sei es auch nur an die Luftblase mit der Tänzerin im Wind. Ein Stück, das man immer wieder sehen kann und sollte, damals wie heute, soweit es wieder aufgeführt wird, denn nur an vier Abenden im Mai 2022 ist das Stück in Wuppertal zu sehen.

 

Ensemble • Applausfoto • Foto © Sven Müller

 

Was im Stück passiert:

Teil 1:
Julie Shanahan mit einem Stab und einer Klangschale aus Messing, reibt den Stab an der Schale und es erklingt ein metallischer Ton / Andrey Berezin setzt sich hinter oder vor die Frau, hebt seine Beine und dreht sich auf dem Boden einmal im Kreis / der Mann pustet in die Haare der Frau / Naomi Brito tanzt barfuß Solo / Wind bewegt die weißen Vorhänge / Julie Anne Stanzak erzählt eine Geschichte einer Party auf englisch / alle prosten sich mit Sektgläsern zu, auch ins Publikum / Mann und Frau tanzen / Nazareth Panadero streift sich Gummihandschuhe über und sagt: „Fies, oder?“, sie lacht in eine kleine Plastiktüte und bindet sie aufgeblasen zu, sie sagt: „Das ist für später“ / ein Mann hält Naomi ihr Kleid hoch / Naomi sagt: „Ich bin stinksauer, wütend, bekloppt…“ / Nazareth besucht ihren neuen Nachbarn, der hat ein Papagei der sie anschreit: „Raus – raus – raus“, der will sie nicht in der Wohnung haben, sie sagt: „Das Krächzen ist nicht gut für die Stimmbänder“, hätte ihr Arzt gesagt / Julie Shanahan steht mit abgewinkelten Armen auf der Bühne, ein Mann hält seinen Kopf durch ihre Armbeuge, sie zieht Arme weg und will den Mann nicht an sich haben / Mann will Zärtlichkeit haben, Frau wehrt ihn ab / Mann zieht Frau an Haaren / die Männer durchwandeln die Vorhänge / Nazareth ruft in ein Mikro: „Ahhhh…“, sie hält das Mikro fern und wieder nah, sie fragt: „Wie geht’s?“ und sagt: „Tot aber gut!“ / Julie Anne Stanzak tanzt Solo, die Männer durchwandeln wieder die Vorhänge / Film von wehenden Tüchern auf den weißen still hängenden Tüchern / eine Tuchblase formt immer wieder neue Formen von rechts auf die Bühne / Julie Anne Stanzak sagt: „Die Nase von Mama, das Kinn von Papa, die Stirn vom Großvater, usw. – aber die Ohren habe ich ganz allein für mich“ / ein Mann aus dem Publikum öffnet den Reißverschluss von Nazareths Kleid / Andreys Hand verschwindet im Kleidschlitz, dann hält er ein Feuerzeug der Tänzerin hin, die lacht laut / eine Frau schaut 2 Männern zu, einer hält vor sich ein weißes Tuch, in die Höhe beide verschwinden dahinter, wieder unter, die Männer kommen zum Vorschein, ein Mann kniet und wird erst nicht gesehen / Helena Pikon sitzt auf dem Schoß eines Mannes, „Hoppe – Hoppe – Reiter“ mit Helena, die ein rosa Fernglas hält und ins Publikum schaut, sie will fort, aber der Mann hält sie fest, Helena stöhnt und sagt: „Bravo, Bravo!“, dann schreit sie / Nazareth erzählt: „Vater und Mutter waren im Wald. Zu spät. Da bin ich auf die Welt gekommen“ und: „Nicht vergessen, mein Name ist Nazareth“ / Filmausschnitte von „Der Blaufuchs“ in s/w werden auf den Tüchern gezeigt, Nazareth tanzt in rotem Kleid davor ihr Solo / Aida Vainieri erzählt: „Talk to me…“ und zu Nazareth: „Weißt Du noch in Moskau? Mmmhhh… Maultaschen mit…“ / ein Mann stellt sich vor Nazareth, sie sagt: „Hey, ich bin die erste…“ / Aida redet zu dem Mann: „I talk to you…“, aber der geht weg, dann sagt sie: „I talk to myself…“ / Aida tanz Solo in lachsfarbenem Kleid / Film + Aida tanzt zu Klaviermusik / Julie Shanahan wird gerufen, immer lauter, sie will zu der rufenden Stimme, aber 2 Männer halten sie fest und schleifen sie wieder nach hinten / Film mit Blitzen und Donnern auf den Tüchern / Julie schreit: „Let me go!“, aber die Männer schleifen sie weiterhin nach hinten / Mann führt Frau an Haaren und dem Rocksaum des Kleides im Kreis herum, später lösen andere Männer den Mann ab, die Frau schreit zwischendurch / Helena tanzt vor Blüten-Film / ein Mann legt ihr schwarzes Kleid nach hinten aus, dann tanzt sie ihr Solo / Naomi macht laute Geräsche ins Mikro / ein Mann lehnt sich an, Frau will das nicht / Frauen halten ihre Kleider mit einem Arm ausgestreckt, Männer schubsen die Frauen an, die sich dann im Kreis drehen / der Blütenfilm läuft über die gesamt Bühne, auch über die Personen / Julie Anne Stanzak sagt: „You know what I like? und antwortet selbst: „Radschlagen“, sie schlägt Rad und sagt: „Überall Radschlagen… in New York, Paris, London, Berlin, Roma, Venedig, Brüssel, Neuseeland, Oslo, Rotterdam, Amsterdam und Wuppertal… überall… Ich liebe es!“ / zwei Männer halten ein weißes Laken und ein Kissen, Julie Shanahan lässt sich in das Laken fallen / Andrey Berezin hält Nazareth an ihren Trägern ihres Kleides, sie tanzt und es sieht aus als halte der Mann eine Marionette an Fäden / Nazareth sind ein Lied laut mit, dann sagt sie: „Es geht langsam besser…“ / Michael Strecker ruft bewundernde Komplimente den Damen zu, zu Nazareth: „Nachtigall, Aphrodite, zärtlich, aufregend, raffiniert, romantisch, Rendezvous? Ektase!“, traumhaft… - zu Julie Shanahan: „Joy, Urwald, Universum, Leidenschaft, ekstatisch…“ – zu Julie Anne Stanzak: „Unheimlich, unglaublich, umwerfend…“ / Naomi sagt: „Ich heiße Naomi. Nicht vergessen!“, dann tanzt sie ihr Solo / Julie Shanahan lässt sich fallen, im Fallen schüttet sie einen Eimer Wasser über sich aus / ein Mann packt sich die am Boden liegende Julie und dreht sie im Kreis, wie eine Schleuder / alle stoßen wieder mit Sektgläsern an, Julie Anne Stanzak sagt in ein Mikro: „Es ist jetzt Pause“ ///

Teil 2:
Tücher wehen im Wind / Frauen schieben ihre Träger von ihren Kleidern herunter und geben ihren Rücken den Männern frei, die reiben ihr Kinn an Nacken, Hals und Rücken / ein Mann hält ein Kissen, ein anderer ein Laken, Julie wird gepackt und auf das Kissen in der Luft gelegt und mit dem Laken zugedeckt / Julie klemmt sich das Kissen zwischen die Beine und stöhnt liegend auf dem Boden, sie sagt: „I’m so soft!“ / eine Frau mit einer Katzenmaske läuft vor 2 Frauen und einem Mann mit ähnlichen Katzenmasken, die auf allen Vieren hinter der Frau herkrabbeln über die Bühne, sie lockt die „Kätzchen“ hinter sich her / Nazareth mit blonder Perücke sagt: „Die alten kennen nicht, was sie wissen – Die Jungen wissen nicht, was sie kennen“ / Julie Shanahan fragt ins Publikum: „Do you understanding me or not? / ein Mann trägt sich Lippenstift auf und küsst einen weißen Teller, dann lässt er ihn fallen / eine Frau sagt: „Augenblick, ich habe etwas im Backofen“ / Julie Shanahan sagt: „I’ve got to fly“ und „I see you around“ / zwei Männer drehen Julie auf dem Bühnenboden / drei Männer machen einen „Wipptanz“ auf Händen und Fußspitzen durch die weißen Vorhänge, die Frauen hinterher / Männer machen „Brücke“ hinter den Vorhängen, die Frauen legen sich auf die Männerbrücken / Aida wirft einen Pelz auf den Boden und knetet ihn, wie Katzen-Milch-Treten / Nazareth versucht einen Mann der schräg nach vorn steht zu halten und wieder aufzurichten / Michael Strecker tanzt sein Solo, dazu wird der wehende-Tuch-Film auf den Vorhängen gezeigt / Saallicht etwas an, Tücher senken sich in die Mitte der Bühne / Julie Shanahan tanzt ihr Solo, wird aber immer wieder von zwei Männern mit einem Tisch „überrannt“, die Männer ziehen den Tisch über sie hinweg, Julie steht wieder auf und tanzt weiter, bis die Männer wieder mit dem Tisch kommen… (einige Wiederholungen, immer schneller und aggressiver) / Julie wird wieder gerufen, sie will nach vorne, aber zwei Männer tragen sie immer wieder nach hinten / Helena im schwarzen Kleid, Michael Strecker breitet ihr Kleid aus, sie hält ihre Träger vom Kleid nach oben und singt ein Lied / Naomi tanzt in der aufblähenden Tuchblase im Windkanal / Frauen geben ihre Rücken wieder frei, Männer reiben ihr Kinn daran / ein Mann stupst eine Frau an der Hand mit seinem Kopf an, er will Streicheleinheiten, wie eine Katze, die eine Hand auffordert sie zu streicheln / Julie Shanahan bricht ein Brot oder Stein?, sie hält die Teile in ihren Händen und lässt sie plötzlich fallen, die Männer fangen die Teile auf, bevor sie auf den Boden fallen / eine Frau steht auf einem Arm von einem am Boden liegenden Tänzer, die Frau lacht / zwei Männer lassen einen dritten Mann auf den Boden gleiten / Andrey tanzt Solo zu wehenden Tüchern / Nazareth versucht einen Wasserbottich auszuleeren, der schon leer ist, sie sagt: „Ich fühle mich so leer“, sie läuft in den Zuschauerraum und ruft: „Hallo, hallo , ich bin nicht lein, ich bin nur weit weg“ / Aida kegelt auf der Bühne Plastikbecher um / Nazareth und Michael tanzen / alle zerren an den weißen Vorhängen an Schienen und schieben sie in die Mitte und wieder zurück / Daphnis Kokkinos tanzt sein Solo / Frauen in Nachthemden zwischen den Vorhängen / Nazareth sagt: „Leben ist wie Fahrrad fahren…“ / Daphnis Kokkinos in einem durchsichtigen Stricküberzieher / alle tanzen mit weit ausgestreckten Armen / Naomi tanzt ein Solo / Michael verlangt die Schuhe von Julie Shanahan und behält sie, Julie will ins Publikum, Michael hält sie zurück / weiße Vorhänge senken sich in die Mitte der Bühne / Julie Shanahan tanzt ein Solo mit den wehenden Tüchern / Licht aus, ENDE / alle kommen zum Applaus auf die Bühne, die Vorhänge wehen im Wind dazu ///

 

'Sweet Mambo'
Ein Stück von Pina Bausch

Termine
Opernhaus Wuppertal

26.05.2022
27.05.2022
28.05.2022
29.05.2022

VVK
31.03.2022

Inszenierung / Choreographie
Pina Bausch

Bühne
Peter Pabst

Kostüme
Marion Cito

Musikalische Mitarbeit
Matthias Burkert, Andreas Eisenschneider

Mitarbeit
Marion Cito, Thusnelda Mercy, Robert Sturm

Musik
Barry Adamson, Mina Agossi, René Aubry, Mari Boine, Lisa Ekdahl, Brian Eno, Mecca Bodegas,
Jun Miyake, Hazmat Modine Lucky Pierre, Portishead, Ryuichi Sakamoto, Hope Sandoval,
Gustavo Santaolalia, Trygve Seim, Nina Simone, Ian Simmonds, Tom Waits

Dauer
2h 10min

Uraufführung
30. Mai 2008, Schauspielhaus Wuppertal

Besetzung der Uraufführung und der Neuinszenierung 2022:
Andrey Berezin, Naomi Brito, Daphnis Kokkinos, Nazareth Panadero, Héléna Pikon,
Julie Shanahan, Julie Anne Stanzak, Michael Strecker, Aida Vainieri

bis auf eine Ausnahme (nur die Rolle von Regina Advento tanzt Naomi Brito) 

Gastspiele / Tourneen
2017 Seoul
2016 Athen
2014 Edinburgh
2013 Bari
2013 Düsseldorf
2011 Porto
2011 Budapest
2009 Paris


eingestellt am: 29.05.2022