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188 – TANZ - Wuppertal - Spielzeit 2022/2023



Ensemble "Palermo Palermo" • Foto © Oliver Look

 

 

Pressemitteilung vom 13.05.2022

Bettina Wagner-Bergelt im Gespräch mit Boris Charmatz

 

Die derzeitige Intendantin Bettina Wagner-Bergelt und der neue Intendant Boris Charmatz präsentierten heute den Spielplan für die Saison 2022-2023, im Beisein von Matthias Nocke, Kulturdezernent der Stadt Wuppertal und Dr. Rolf-Jürgen Köster, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Tanztheater Wuppertal Pina Bausch GmbH.
Kulturdezernent Matthias Nocke begrüßte Boris Charmatz als einen der wichtigsten Erneuerer der Tanzkunst weltweit, der ideale Voraussetzungen mitbringt, um Repertoire und Neukreationen erfolgreich zu verbinden und das Ensemble in eine tragfähige Zukunft zu führen.
„Als Vertreter der sogenannten Konzeptkunst arbeitet Boris Charmatz neben eigenen originären choreographischen Arbeiten seit vielen Jahren an von ihm neu entwickelten Produktionen wie zum Beispiel 20 danseurs pour le XXe siècle / 20 TänzerInnen für das 20. Jahrhundert oder La Ronde / Der Reigen. Formate, die sich auf besondere Weise dem Körpergedächtnis von TänzerInnen widmen und so - sehr lebendig - ein Bild des universellen, kulturellen Tanzerbes vermitteln. Boris Charmatz wird das Ensemble des Tanztheaters über von ihm entwickelte Großprojekte und vor allem auch über eine viel intensivere Verankerung der Arbeit des Ensembles in der Stadtgesellschaft in seiner Kreativität fördern, weiterentwickeln und ganz neu Horizonte eröffnen. Eine große Bereicherung für die Stadt Wuppertal und das Tanzland Nordrhein-Westfalen“.


Vorschau auf die kommende Saison

Die Saison 2022-2023, kollektiv entwickelt von Bettina Wagner-Bergelt, Roger Christmann, Robert Sturm und Boris Charmatz, versteht sich als eine Saison des Übergangs.
Als Scharnier zwischen den Spielzeiten 2021/22 und 2022/23 fungiert eine Kooperation mit dem Von der Heydt-Museum. Am 21. August findet die Eröffnung der Ausstellung mit Werken der Amerikanerin Senga Nengudi statt. Julie Anne Stanzak wird dort an einem Tag im Monat eine tänzerische Intervention in legendären, aus Damenstrumpfhosen gefertigten Skulpturen Senga Nengudis zeigen.

Neben zahlreichen Wiederaufnahmen von Stücken Pina Bauschs wird das Ensemble drei Neueinstudierungen zentraler Werke der Choreographin zeigen: Café Müller, Kontakthof sowie die Internationale Koproduktion Água. Internationale Gastspielreisen führen das Ensemble nach Luxemburg, Helsinki, Ottawa, Montreal, New York, Ludwigsburg, Montpellier und Paris.

Parallel zu der Arbeit am Repertoire werden die TänzerInnen intensiv mit Boris Charmatz im Studio arbeiten, gemeinsam recherchieren, experimentieren, improvisieren und Visionen und Konzepte für die Zukunft entwickeln.

Ein Highlight der Spielzeit 2022/2023 wird der erste gemeinsame dreiteilige Abend der Pina Bausch Foundation und des Tanztheater Wuppertal mit einer Wiederaufnahme und einem Gastspiel: Das Wuppertaler Ensemble zeigt mit Café Müller ein weiteres Schlüsselwerk von Pina Bausch von 1978. Es wird die erste Wiederaufnahme unter Leitung des neuen Intendanten Boris Charmatz und ist eine der seltenen Gelegenheiten das Stück zu Musik von Henry Purcell mit Orchester und SängerInnen zu sehen. Im Duett common ground[s] (2021) begegnen sich die senegalesische Tänzerin Germaine Acogny und Malou Airaudo, ehemals TTW. TänzerIinnen aus 13 afrikanischen Ländern tanzen dann Pina Bauschs Meisterwerk Das Frühlingsopfer (1975) zur Musik von Igor Stravinsky. In Wuppertal wird das eigens für diese Produktion zusammengestellte Ensemble zum ersten Mal mit Orchester auftreten.



Das erste große Projekt, gezeichnet von Boris Charmatz, mit dem Ensemble mit dem Titel Wundertal ist für Mai 2023 angekündigt.

„In meinen Augen könnte die Kompanie eine „Dancing in the rain”- Kompanie werden, die nicht nur ein Opern- und Theater-Ensemble ist (das natürlich auch), sondern auch lokal verwurzelt ist. Wohin man auch geht, nach draußen, in die Museen, in die Natur des Ruhrgebiets, überall findet man Reminiszenzen an die Kohle, den Stahl und die Textilindustrie.

Im Mai 2023 wird das Tanztheater Wuppertal ein bedeutendes Event mit dem Titel „Wundertal“ vorstellen, zu dem auch eine große Performance auf einer Straße der Stadt mit 200 TänzerInnen, Laien, Studierenden und SchülerInnen der Stadt und aus der Umgebung gehören wird. „Vielleicht wird es regnen, vielleicht wird es windig oder zu heiß sein. Auf jeden Fall wird dieses Event einen Vorgeschmack von dem geben, was wir in Zukunft ausprobieren und planen werden. Das Ensemble wird ein unglaublicher Kraftspender sein, um die Körper und die Stadt Wuppertal in Bewegung zu versetzen.“
Verstärkt wird das Ensemble des Tanztheater Wuppertal bei solchen Projekten von [terrain], dem Team, mit dem Boris Charmatz in Hauts- de-France arbeitet, spezialisiert auf In-Situ-Projekte, zum Beispiel in Museen, in der Landschaft, in Bahnhöfen, auf Brachflächen – in Frankreich und der ganzen Welt.
Mit dem Projekt [terrain] will Boris Charmatz, als neuer Leiter des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch einer völlig neuen künstlerischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich choreografische Impulse geben durch Kreationen, die bei Wind und Wetter, Sonnenschein und Regen und im Freien realisiert werden und das lebendige Repertoire der legendären Choreografin ergänzen sollen. „Die Verbindung von Tanztheater Wuppertal und [terrain] befördert eine große Komplementarität und birgt als Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich enorme Potentiale, die wir noch entwickeln können und sollten,“ so Boris Charmatz, „es gibt ja bereits wirtschaftliche, kulturelle und strategische Kooperationen zwischen den beiden Regionen Nordrhein-Westfalen und Hauts-de-France.


Rückblick auf vorhergehende Spielzeiten unter der Intendanz von Bettina Wagner-Bergelt

Rolf Koester, Aufsichtsratsvorsitzender der Tanztheater Wuppertal Pina Bausch GmbH, würdigte die Arbeit von Intendantin Bettina Wagner- Bergelt, die im Sommer 2022 das Ensemble verlässt.
„Wir sind Bettina Wagner-Bergelt sehr dankbar, dass sie sich 2018 so kurzfristig entschieden hat, das Ensemble in diesen sehr schwierigen Zeiten und stürmischen Jahren zu unterstützen und zu begleiten. Ein Ensemble, das zerrissen war zwischen der Trauer um den plötzlichen Tod von Pina Bausch, dem Anspruch das Werk lebendig zu halten und weiterzutragen und der Sehnsucht nach kreativen Prozessen und neuen Impulsen.“
Bettina Wagner-Bergelt setzte den Fokus während ihrer Intendanz von 2019 bis 2022 auf eine Öffnung des Ensembles und die Neuorientierung der Besetzungs- und Einstudierungsprozesse, auf eine kontextualisierte Repertoire- und Werkzyklusbildung und auf die Ermöglichung neuer Erfahrungen jedes Einzelnen in der Arbeit mit anderen Künstlern. Sie
initiierte zahlreiche Kooperationen mit lokalen und internationalen KünstlerInnen und Institutionen. Über Diskussionsforen in unterschiedlichen Konstellationen weckte sie das Interesse an aktuellen Diskursen über Alter im Tanz, Genderfragen, Postkolonialismus, Rassismus und Nachhaltigkeit.
„Ein großes Anliegen war mir auch die künstlerische und personelle Situation des Ensembles zu konsolidieren und jeden Einzelnen in seiner Entwicklung zu fördern und zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass man seinen Ensemblemitgliedern ermöglicht, phasenweise in Produktionen von anderen Künstlern mitzuwirken oder eigene Arbeiten zu entwickeln und mehr“, sagt Bettina Wagner-Bergelt und „ich habe immer großen Wert darauf gelegt auf eine stärkere Vernetzung in die Stadt hinzuwirken. Es ist großartig, dass Boris Charmatz vorhat Wuppertal einzubeziehen in seine künstlerischen Projekte und der Plan einer Kooperation mit Frankreich, das ja nicht weit weg ist, ist, glaube ich, ein kräftiger goldener Schimmer am Horizont für die zukünftige Identität des Ensembles, das kann nur sehr spannend und aufregend werden.“


Perspektivenwechsel

Bettina Wagner-Bergelt im Gespräch mit Boris Charmatz 9. Mai 2022

Wie geht man damit um, dass Pina Bauschs Werk ein Erbe,
ein Repertoire und eine Ästhetik ist?

Bettina Wagner-Bergelt
Ich denke, das Schwierige daran, wie man mit einem Erbe umgeht, ist, dass man versuchen muss, ein Repertoire zu bilden und sich auch die Freiheit zu nehmen zu sagen, man macht nicht alle Stücke, nicht alle Stücke haben die gleiche Wertigkeit. Ich habe versucht in den dreieinhalb Jahren, die ich hier war, mich auf die Stücke der 1970er Jahre zu konzentrieren, weil das bisher niemand gemacht hatte, und auch, weil ich Dramaturgin bin und sehr genau überlegt habe, welche Stücke zusammengehören, welche Stücke Gemeinsamkeiten haben oder einen ähnlichen Ansatz. Ich bin überzeugt, die 1970er Jahre sind so ein „Urschlamm“. In diesen Jahren hat Pina oft zwei Meisterwerke pro Jahr gemacht. Jedes für sich großartig, zum Beispiel „Orpheus und Eurydike“ und im selben Jahre „Das Frühlingsopfer“, ein Werk, das weltweit gefragt ist, fast so eine Art Signaturstück. Eine englische Journalistin hat einmal geschrieben: “If you ever see a Sacre, make it this one.” Das ist wirklich so ein emblematisches Standardwerk geworden, an dem sich alle KünstlerInnen weltweit messen, die selber das „Sacre“ machen.
Das zweite ist, dass man ein Repertoire natürlich auch so bauen muss, dass das Ensemble gut präsentiert ist, und dass die Zuschauer, auch wenn sie nicht alle Stücke sehen, die Idee eines Lebenswerkes nachvollziehen können. Deshalb dieser Bogen von den 1970ern bis 2008. Und deswegen gibt es bei mir auch etwas ausführlichere Programmbücher als bei Pina; da gab es ja immer nur Fotos und sehr wenig Text. Heute, wenn wir es mit historischem Material zu tun haben, braucht es hier und da eine tanzhistorische, tanzwissenschaftliche Einschätzung, die wiederum für sich interessant und diskutabel ist – wie etwa der Text von Dr. Mariama Diagne über „Orpheus“. Und die Ästhetik ist natürlich auch ein Punkt, den man von der Frage der Aktualität nicht trennen kann. Die 1970er Jahre sind eben auch ganz ganz stark geprägt durch ihren damaligen Lebensgefährten Rolf Borzik, der eine ganz spezielle Bühnenästhetik in ihr Werk brachte. Darüber hinaus glaube ich, dass die beiden sich sehr nahe waren in der Auseinandersetzung über Stücke, auch wenn sie vielleicht nicht darüber gesprochen haben; da war so ein Gleichklang in dem, was man machen wollte. Die Radikalität von Pina Bauschs Ästhetik entspricht der Radikalität der Bühne und der Räume, die für die Stücke geschaffen wurden. Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt, der mich fasziniert. Die Repertoirebildung folgt diesen von mir bevorzugten Kriterien, aber es gibt sicher auch andere Möglichkeiten.


Boris Charmatz
Ich möchte vor allem hervorheben, dass die neue Spielzeit von vielen getragen wird, also eine kollektive Zeit sein wird. Sie wird ein Jahr des Übergangs sein, in dem ich lernen werde, wie eine Spielzeit des Tanztheaters Wuppertal zu gestalten ist, wie ich mit Pina Bauschs Repertoire arbeiten kann, wie ich mit dem Ensemble arbeiten werde. Ich bin sehr stolz, dass ich die kommende Spielzeit gemeinsam mit Bettina Wagner-Bergelt und in Zusammenarbeit mit Roger Christmann und Robert Sturm, mit dem technischen Direktor Jörg Ramershoven und den Probenleitern konzipiert habe. Diese Spielzeit wird nicht meine und auch nicht Bettinas Spielzeit werden, sondern sie wird wirklich eine Spielzeit des Übergangs sein. Sie wird als solche äußerst schön sein: Es wird Zeiten geben, in denen ich mit den Tänzerinnen und Tänzern das nächste Stück, die Zukunft der Kompanie, erarbeiten werde, und gleichzeitig wird es Tourneen geben, von denen einige schon vor meiner Ankunft geplant waren und einige weitere meine eigene Arbeit betreffen. Für mich wird es ein echtes Lehrjahr werden, in dem ich besser verstehen will, was Bettina in den letzten drei Jahren erprobt hat, wie die Besetzung zu gestalten ist, wie die Proben anzugehen sind, wie man sich die Rekonstruktion der Titel des Repertoires vorstellen kann.
In dieser Spielzeit werden wir im Wesentlichen im Studio arbeiten. Für mich beginnt die eigentliche Arbeit Mitte August, mit Begegnungen, Recherchen, Erprobungen und Improvisationen mit dem Ensemble. Ich freue mich auf die Zeit, wenn ich mit den Tänzerinnen und Tänzern allein sein werde und anfangen kann, mir gemeinsam mit ihnen vorzustellen, wie unsere Körper zueinanderfinden können.


Bettina Wagner-Bergelt
Ich glaube, es ist ganz entscheidend, dass du, Boris, jetzt ein kreativer Künstler bist, der diesem Ensemble seine eigene Prägung geben wird, und das ist natürlich anders als meine eher kuratorische Arbeit. Da sind wir schon bei der Frage: Wie gehen wir mit der Kreativität um? Ich glaube, die Entscheidung, dass du der Direktor geworden bist in diesem Ensemble, ist dann auch richtungsweisend für die Zukunft. Das heißt, es wird nicht mehr eine Vielfalt von Kreationen verschiedener KünstlerInnen geben, sondern eine Konzentration auf die Arbeit mit dir, und ich glaube, das ist auch richtig. So kann eine neue Identität entstehen.
In den vier vergangenen Spielzeiten habe ich versucht, das Ensemble sehr stark zu animieren und zu unterstützen, neue Themen und Arbeitsprozesse zu wagen und zu erfahren. Als ich hierher kam, lagen zehn Jahre mit einer starken Konzentration auf das Werk von Pina hinter ihnen, und alle waren so ein bisschen ermüdet und hatten das Gefühl, sie brauchen dringend kreative Impulse. Deshalb habe ich viele Workshops gemacht, u.a. zum Thema Afrika, inspiriert vom „Sacre“- Projekt in Senegal, und ich habe Kreationen mit anderen KünstlerInnen ermöglicht. Wir haben zweimal Underground produziert und viele Projekte nebenbei realisiert, wir haben Kreationen mit Encounters begonnen, mit fünf ChoreografInnen, die wegen Corona nicht zu Ende gebracht werden konnten: mit Richard Siegal, Rainer Behr, Sidi Larbi Cherkaoui, Helena Waldmann, Monika Gintersdorfer/Knut Klaßen; und dann haben wir endlich 2021/22 mit Richard Siegal und Rainer Behr zwei Premieren herausgebracht. Das war gut so und wichtig, denn die nächste Spielzeit ist weitgehend eine Spielzeit mit vielen Wiederaufnahmen und wiederkehrenden Werken aus dieser Saison. Diese Kontinuität braucht es, damit du auch die Zeit hast, an der Methode, die Stücke auf die Bühne zu bringen, weiter zu arbeiten. Wir haben viele Versuche gemacht, damit es lebendiger wird, dass die TänzerInnen stärker das Gefühl haben, auch in Pina-Stücken einen kreativen Vorgang zu erleben, einen kreativen Prozess. Das erfordert eben auch, sie sehr stark zu unterstützen, vor allem die jungen, damit sie ihre Persönlichkeit auf der Bühne behaupten und sich nicht als Second-Hand-Besetzung oder Nachbesetzung des Originals fühlen. Tatsächlich so, wie das Pina immer wollte, als Menschen, die ihre ganze Persönlichkeit mitbringen und die die Stücke natürlich durch ihre verschiedenen Phänotypen und durch ihre Eigenart, mit den Stücken umzugehen, verändern werden. Ich glaube, da sind wir schon auf einem ganz guten Weg gewesen, so dass die jungen ein großes Selbstbewusstsein entwickeln konnten und die Rollen noch ganz anders für sich in die Hand nehmen, als sie das noch vor ein paar Jahren gemacht hätten.
Und ich glaube, dass die kontinuierliche Arbeit mit dir in der nächsten und vor allem aber den folgenden Spielzeiten einen ganz neuen Horizont eröffnen wird, einfach weil das eine ständige kreative Arbeit wird, und das ist natürlich wahnsinnig wichtig für eine neue Identität, auch wenn Pinas Repertoire immer noch einen großen Teil einnimmt.


Boris Charmatz
Bevor ich die großen Linien des Projekts darlege, so wie ich sie mir für das Tanztheater Wuppertal vorstelle, möchte ich sagen, wie sehr ich die Arbeit der Kompanie mit Pina Bausch und die Arbeit, die nach ihrem Tod vor 12 Jahren vor allem mit Bettina geleistet wurde, bewundere. Der Kompanie ist es gelungen, den Fortbestand des Werks von Pina Bausch und des ihm innewohnenden Geistes zu gewährleisten, Impulse zu geben und sie mit dem Erbe und – ich würde sogar sagen – mit dem Ruhm Pina Bauschs zu verbinden. Diese Jahre waren – da bin ich mir sicher – wahrscheinlich auch für dich, Bettina, eine komplizierte Zeit. Es gab Krisen, Fragen tauchten auf, doch die Kompanie konnte trotz allem weiter daran arbeiten, dieses Repertoire zu erhalten und es mit der Einbeziehung neuer Tänzerinnen und Tänzer zu öffnen. Außerdem hat man nicht auf mich gewartet, um zeitgenössische Kreationen zu realisieren! Es gab große Projekte mit Künstlern, die auch ich bewundere: Tim Etchells, Richard Siegal, François Chaignaud, Dimitris Papaioannou. Diese Künstler haben das Ensemble bereichert, ihm Energie und geistigen Freiraum gegeben. Meine Aufgabe ist es natürlich, dem Ensemble eine Zukunft und eine Gegenwart zu geben, in der all das einbezogen wird.
Ich bin voller Bewunderung für die Jahre ohne Pina. Man idealisiert die kreativen Jahre; ich meine jedoch, dass eine Kreation mehrere Wunder einschließt: das Wunder der Kreation von Kontakthof und das Wunder, das es bewirkt hat, dass Kontakthof auch heute noch gespielt wird. Ich liebe die Vorstellung, dass der Tanz eine flüchtige Geste ist; gleichzeitig kann sich eine Geste jedoch in der Geschichte, der Kultur, der Erziehung, der Ästhetik fortsetzen. Es ist wunderbar, sich vorzustellen, dass eine Geste in mehreren sehr unterschiedlichen und durchlässigen Körpern weitergeführt wird, eingebunden in den unmittelbaren Kontext und doch auch in das, was uns die Geschichte, die Politik und die soziale Sphäre überlassen haben.
Ich komme nicht nur wegen zeitgenössischer Kreationen nach Wuppertal, sondern ich möchte die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft miteinander verbinden. Ich komme auch nicht völlig unbeleckt, ohne jeglichen Hintergrund, auch ich habe eine Geschichte, habe meine Erfahrungen, nachdem ich zum Beispiel zehn Jahre lang an dem Projekt des Museums des Tanzes gearbeitet habe. Manche meiner Ideen habe ich seit sehr langer Zeit, da sind manche Stücke von Pina sogar noch jünger. Es gibt zahlreiche mögliche zeitliche Überschneidungen!
Die Arbeit mit Pina Bauschs Repertoire stelle ich mir wie folgt vor: Wir spielen ein früheres Stück mit Menschen von heute, der Kontext ihrer Kreation ist ein ganz anderer als der, in dem wir gegenwärtig leben. Vieles hat sich verändert seit Pina Bauschs Tod, und wenn man sich heute ihre Stücke ansieht, dann schaut man natürlich mit den jetzigen Augen auf sie, hört sie mit den jetzigen Ohren. Wir haben nicht mehr die gleiche Haltung zum Feminismus und zur Ökologie. Unheimlich viele Dinge haben sich verändert; sie müssen greifbar dargestellt werden.
Ich komme auch, um mit manchen Werken Pina Bauschs radikal zu experimentieren. Ich hatte zum Beispiel schon angekündigt, dass ich von einem ihrer Stücke eine Nackt-Version erstellen will, in der es keine Dekoration und keine Kostüme geben wird. Wir werden nach draußen gehen und Pinas Arbeit im Freien testen. Sie selbst hatte uns ja dazu aufgefordert: In dem Film „Die Klage der Kaiserin“, der im Wesentlichen im Freien gedreht wurde, und auf der Bühne hat sie zusammen mit Peter Pabst oft Naturelemente einbezogen: Regen, Erde, Blumen u. a. m.
In meinen Augen könnte die Kompanie eine „Dancing in the rain”- Kompanie werden, die nicht nur ein Opern- und Theater-Ensemble ist (das natürlich auch), sondern auch lokal verwurzelt ist. Wohin man auch geht, nach draußen, in die Museen, in die Natur des Ruhrgebiets, überall findet man Reminiszenzen an die Kohle, den Stahl und die Textilindustrie.
Schließlich möchte ich die große Diversität des Ensembles in meiner Arbeit nutzen. Ihm gehören 30 Mitglieder an, einige sind 25, andere über 60. Ich möchte mit dieser großen Gruppe arbeiten und sie sogar noch erweitern, indem ich die Stadt einbeziehe und ihre Bürger zur Mitarbeit einlade. Für mich ist dieses Ensemble der kleinste gemeinsame Nenner: Es kann Wissen weitergeben, Energie auf viele andere Körper übertragen, und zwar nicht nur auf die Körper der Zuschauer, sondern auf die der Kinder, der Laien, der Studierenden, der Bewohner, mit denen das Ensemble wiederum neue originelle Stücke schaffen kann.


Bettina Wagner-Bergelt
Natürlich sind internationale Gastspiele wichtig für das Ensemble. Pina hat diese Kooperation mit Städten im Ausland geliebt und daraus auch Inspirationen gewonnen für ihre eigenen Stücke; das war ihr unheimlich wichtig. Ich glaube, das war auch umso wichtiger, weil sie immer in Wuppertal, in dieser vergleichsweise kleinen Stadt, gearbeitet hat und auch darauf bestanden hat, dort zu arbeiten. Die Stadt war ihr wichtig, in ihrer Struktur, in ihrer sozialen Struktur, sie liebte die Menschen dort, ihre Offenheit, die Alltagswesen, die sie dort erlebt hat. Es ist keine aufgeputzte Stadt, keine mondäne Stadt wie München oder Paris. Aber sie hat immer dafür gesorgt, dass durch die großen internationalen Gastspiele und die Kooperationen das Ensemble immer auch den Bezug zu dieser internationalen Welt behielt und – was man auch nicht vergessen darf – dass die internationalen Gastspiele auch nachdrücklich gefragt waren, weil Pina nicht nur Wuppertal gehört. Sie war eine Künstlerin, die international geliebt wurde und die auf ganz viele Künstler aus ganz unterschiedlichen Genres – wie wir wissen – einen großen Einfluss hatte.
Sie hat in den 1970er Jahren schon Formen erfunden, die andere erst durch sie und ihr Vorbild ausprobiert haben, dieses nicht-lineare Erzählen, diese Art von Bühnenbildern, die Sicht auf die Welt, die atomisierte Wahrnehmung von Wirklichkeit, und sie war überall die erste: Viele Themen, die sie schon angerissen hat, aber in einer anderen historischen Situation, zum Beispiel die Gender-Frage, Rassismus, all diese Dinge, die sie auf die Bühne gebracht hat, als das noch keine Diskursthemen waren in der Gesellschaft, sind heute wieder virulent. Ich glaube auch, dass das in Zukunft wichtig sein wird, natürlich unter anderen Voraussetzungen, die Situation hat sich verändert, und wir können nicht mehr sorglos durch die Welt fliegen, wir wissen das. Also Roger Christmann und ich haben uns in den letzten Monaten mit der Situation der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und sind auf dem Weg, auch dem Ensemble ein neues Bewusstsein zu vermitteln, dass wir uns ganz anders diesen Fragen stellen müssen: Wie können wir international arbeiten mit diesen phantastischen internationalen Kontakten, und die gegenseitige Beeinflussung und Inspiration aufrechterhalten, und zwar so, dass die Ökobilanz nicht negativ wird? Wir müssen damit verantwortungsvoll umgehen, und das wird eine große Herausforderung werden. Ich bin immer dafür, solche Herausforderungen als positive Impulse zu nehmen und zu sagen, daran müssen wir nun arbeiten.
Das haben wir bei unserem Festival „under construction“ zum ersten Mal thematisiert und in den Mittelpunkt gestellt, wo es darum ging, Kunst und Nachhaltigkeit zusammenzubringen und uns bewusst zu machen, was jeder Einzelne von uns tun kann und was wir politisch vorantreiben müssen.
Wuppertal ist eine phantastische Stadt, und es ist großartig, dass Du vorhast, sie einzubeziehen in deine künstlerischen Projekte. Ich habe sie wirklich lieben gelernt, diese Menschen hier, die Offenheit, das Engagement. Eine Stadt, die unglaubliche Möglichkeiten bietet. Dein Plan einer Kooperation mit Frankreich, das ja nicht weit weg ist, könnte meiner Meinung nach ein kräftiger goldener Schimmer am Horizont sein für das Ensemble; das kann sehr spannend und aufregend werden. Es ist das Land, wo Pina Bausch am allerbekanntesten ist und am meisten geliebt wird.


Boris Charmatz
Ich schließe mich Bettinas Worten voll und ganz an. Wir stehen in der Tat vor Fragen, die uns alle angehen, Fragen zum Klima, Geschlechterfragen, Fragen des Postkolonialismus, Fragen zu Europa und zur Demokratie. Wie kann man mit all diesen Fragen Kunst machen, die brennt? Wir brauchen eine Kunst, die brennt, Körper, die brennen, wir brauchen dieses Verlangen in einer Welt, die aufhören muss, ihre Ressourcen, ihr Kapital an biologischer Vielfalt, ihr Klimakapital usw. zu verbrennen. Pina Bausch hat eine brennende Kunst produziert, und wir müssen uns an diesen Ort der Radikalität oder vielleicht sogar des Feuers und der Intensität begeben.
In die Konzeption der Tourneen, die auch ein Markenzeichen der Kompanie sind, sollte unbedingt eine ökologische Dimension einbezogen werden. Eine Idee könnte darin bestehen, die nachbarschaftliche Arbeit auszubauen. Aus diesem Grund halte ich es für wichtig, eine starke Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich zu entwickeln. Von Wuppertal mit dem Zug nach Lille zu fahren, ist zum Beispiel ganz einfach. Man könnte auch der geologischen Linie der Kohle folgen, angefangen in Manchester in England über Lens und Valenciennes, dann Charleroi in Belgien und vorbei am Bergischen Land bis zum Ruhrgebiet. Ich wünsche mir, dass diese Nachbarschaft ausgebaut wird, denn wir wissen ja auch, dass Europa bedroht ist. Es wird viel von den deutsch-französischen Beziehungen gesprochen, es gibt jedoch nicht wirklich viele Projekte, die ein künstlerisches, ästhetisches und historisches Band zwischen Deutschland und Frankreich verkörpern. Damit könnte man sehr überzeugend und ganz konkret auf die ökologischen Fragen und dazu noch auf die wichtigsten politischen Fragen antworten, indem wir als Europäer handeln.


Bettina Wagner-Bergelt
Das ist sehr viel für eine Zukunftsvision, aber ich glaube daran: Man muss sich überfordern, sich die Ziele immer ganz hoch stecken. Das ist, glaube ich, was die Kompanie braucht für eine zweite, neue Zukunft.
Die Frage geht jetzt auch an dich: Wie kann die Zusammenarbeit mit [terrain], deiner Organisation in Frankreich, funktionieren in so einem Kontext?


Boris Charmatz
Mein Projekt stützt sich auf zwei Pfeiler: auf das [terrain]-Projekt und auf die Stadt Wuppertal. [terrain] ist sowohl ein künstlerisches Projekt als auch ein Team, das gegenwärtig mit mir an Werken an Ort und Stelle arbeitet, in Museen, an verschiedenen Standorten. In meinen Augen besteht eine sehr starke Komplementarität zwischen dem [terrain]-Team und dem Team des Tanztheaters Wuppertal. Ich gehe jede Wette ein, dass man mit einem Projekt, das sich entwickelt und das in Nordrhein- Westfalen und der Region Hauts-de-France angesiedelt ist, eine größere Kompanie bilden kann. Zwischen diesen Regionen besteht schon eine wirtschaftliche, strategische und kulturelle Zusammenarbeit. Als Franzose, der in Deutschland mit der Kompanie von Pina Bausch, einer der großen, anerkannten, unterstützten und in Frankreich bewunderten Choreografinnen, arbeitet, möchte ich diese Verbindung fester gestalten.
Die zweite Triebkraft ist Wuppertal. Diese Stadt ist ein unglaublicher Ort des Tanzes: Wenn man wie ich von außerhalb kommt, spürt man sofort diese Prägung.
Die Stadt unterstützt äußerst großzügig die Kompanie, und auch das Land NRW leistet viel für die Kultur. Alle politischen Akteure, Theaterdirektoren, Zuschauer und Kritiker unterstützen nach Kräften das Tanztheater Wuppertal, diese äußerst originelle Einrichtung, und damit gleichzeitig den Tanz in Wuppertal. Aus diesem Grund plane ich in der nächsten Spielzeit, im Mai kommenden Jahres, also in genau einem Jahr, ein Event mit dem Titel „Wundertal“, zu dem auch eine riesige Performance auf einer Straße der Stadt gehören wird. Nicht nur die Ensemble-Mitglieder werden dabei sein, sondern die ganze Stadt kann sich daran beteiligen. Ich will die Stadt in unsere Arbeit einbeziehen, ihre Einwohner und die Kunst- und Tanzstudenten der Stadt und natürlich auch die Ensemble-Mitglieder. Wuppertal ist untrennbar mit der Kompanie verbunden, wir wollen ihr nicht nur Ehre erweisen, sondern wir wollen uns, wie ich soeben schon sagte, eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft in einer brennenden Gegenwart vorstellen.


[terrain]

[terrain] ist ein Projekt choreografischer Experimente ohne feste Mauern, ein Ort auf wechselndem Fundament, eingebettet in die Stadt und in den öffentlichen Raum, dessen Architektur einzig und allein aus menschlichen Körpern besteht: eine Versammlung sich bewegender und berührender Körper, vergänglicher Gesten, die Zuschauer und Künstler in einer geteilten Erfahrung zusammenführen ein „terrain de danse“, ein „dance-ground“, ein „Tanzgrund“.
[terrain] greift Platz im Theater, aber auch (und vor allem) an jedem anderen Ort: auf der Straße, auf Grünflächen, im Stadtraum, in Museen, in Bahnhöfen, auf Brachflächen, in Stadien oder in vom Bergbau geprägten Landschaften des postindustriellen Europas. [terrain] aktiviert in hohem Maße: Die Fülle an Aktionen unterhält eine brennende Kunst. Vom Solo bis hin zum von tausend Menschen getanzten Stück über eine Choreografie auf einer Straße, interpretiert von 200 Laien- und Profitänzer:innen schlägt [terrain] hybride Formate vor, die Repertoire und Kreation, Theorie und Weitergabe miteinander verbinden. Jedes Auftreten von [terrain] für seine direkte Umgebung durchlässig, bringt einen unmittelbaren Tanz hervor und will seine Beziehung zur Welt erlebbar machen, indem es sich den es bewegenden sozialen, ökologischen, städtebaulichen und demokratischen Fragen stellt.
Mit [terrain] will Boris Charmatz als neuer Leiter des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch einer völlig neuen künstlerischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich choreografische Impulse geben durch Kreationen, die bei Wind und Wetter, bei Sonnenschein und Regen im Freien realisiert werden und das lebendige Repertoire der legendären Choreografin ergänzen sollen.


Biografien



Pina Bausch • Foto © Wilfried Krüger

 

Pina Bausch - Gründerin Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

Pina Bausch, geboren 1940 in Solingen, gestorben 2009 in Wuppertal, erhält ihre Tanzausbildung an der Essener Folkwang-Hochschule unter Leitung von Kurt Jooss. Hier erlernt sie eine exzellente Tanztechnik. Als der Wuppertaler Intendant Arno Wüstenhöfer sie zur Spielzeit 1973/74 als Choreographin verpflichtet, benennt sie das Ensemble schon bald in Tanztheater Wuppertal um. Unter diesem Namen erlangt die Kompanie, obwohl anfänglich umstritten, mit den Jahren Weltgeltung. Ihre Verknüpfung von poetischen und Alltagselementen beeinflusst entscheidend die internationale Tanzentwicklung. Weltweit mit den höchsten Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, zählt Pina Bausch zu den bedeutendsten Choreographinnen der Gegenwart.


Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

Pina Bausch hat Tanzgeschichte geschrieben. Sie begründete nicht nur die weltbekannte Compagnie in Wuppertal, sondern prägte ein ganzes Genre, das Tanztheater - und beeinflusste damit Künstler*innen, Choreografen*innen und Regisseur*innen in aller Welt, die sich auf sie und ihr Werk beziehen. Dafür erhielt die Choreografin viele Preise, den Deutschen Tanzpreis etwa, den Goldenen Löwen von Venedig und den Kyoto-Preis. Als Pina Bausch (1940-2009) 1973 nach Wuppertal kam, ahnte noch niemand, dass sie hier den modernen Tanz erneuern würde. Die junge Tänzerin und Choreografin übernahm die Ballettsparte und benannte sie um in „Tanztheater“. Denn das war ihr Ziel: Tanz und Theater miteinander zu verbinden.
Pina Bausch bereicherte den Tanz. Sie fügte Sprache, Schauspiel, Gesang und später Einflüsse aus der Kunst der ganzen Welt hinzu. Dadurch entwickelte sie eine neue Tanzsprache, die sie als Kulturbotschafterin in unzählige Länder trug und die überall verstanden wurde, da sie zeitlos ist und durchdrungen von einer tiefen Humanität. 46 Stücke hat Pina Bausch kreiert. Und auch mehrere Jahrzehnte nach ihrer Entstehung berühren sie, wühlen auf, treffen einen Nerv. Ein Großteil der Werke zählt zehn Jahre nach dem Tod der Gründerin zum Repertoire der Compagnie, die das Erbe pflegt und es mit großer Leidenschaft, Sorgfalt und Elan für kommende Generationen erhält.
Ihre Stücke erzählen häufig von ganz Alltäglichem. Der Mensch steht stets im Mittelpunkt, mit all seinen Hoffnungen, Zweifeln und Ängsten. Über Fragen an die Tänzer*innen näherte sich Pina Bausch ihren Themen. Wie Menschen Sprachlosigkeit, Ausbeutung, Erniedrigung und Abhängigkeit erleben, erzählte Pina Bausch häufig in Szenen komplexer Zweisamkeit von Mann und Frau.
Mit „Viktor“ (1986) begann die Zeit der Koproduktionen. Bis zu ihrem Tod arbeitete die Choreografin häufig mit Theatern und Institutionen in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Türkei, Indien, USA, Argentinien, Hongkong, Japan und Korea zusammen und ließ sich von den fremden Ländern und Kulturen inspirieren.
Bei Pina Bausch standen jedoch die Tänzer*innen im Mittelpunkt: Jeder bringt seine Persönlichkeit ein. Die derzeit 32 Tänzer*innen stammen aus 15 Ländern. Drei Generationen erarbeiten gemeinsam die Stücke; die Älteren übergeben ihre Rollen an Jüngere, teilen die Erfahrung, die sich teilweise über Jahrzehnte in ihre Körper eingeschrieben hat. Stücke anderer Choreografen, wie zuletzt 2018 Alan Lucien Øyen und Dimitris Papaioannou, Richard Siegal und Rainer Behr ergänzen das Repertoire. Zur Spielzeit 2022/2023 wird der französische Choreograph Boris Charmatz die Künstlerische Leitung des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch übernehmen.




Boris Charmatz • Foto © Sebastian Dolidon

 

Boris Charmatz – Intendant Tanztheater Wuppertal Pina Bausch
ab September 2022


Boris Charmatz ist Tänzer und Choreograf, entwickelt aber auch experimentelle Projekte wie die ephemere Schule Bocal, das Musée de la danse oder [terrain], eine zukunftsweisende Institution ohne Dach und Wände. Die formalen Vorgaben, denen er den Tanz aussetzt, definieren das Feld seiner Möglichkeiten neu. Die Bühne dient ihm als Ort für Rohentwürfe, der Skizzierung organischer und verdichteter Konzepte, um die chemischen Reaktionen, die Intensitäten und die Spannungen bei ihrem Aufeinandertreffen zu beobachten.
Nach seinem Studium an der École de danse de l’Opéra National de Paris und am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Lyon choreografiert und tanzt er mit Dimitri Chamblas À bras-le- corps (1993), ein Schlüsselwerk, das nach wie vor aufgeführt wird und seit 2017 zum Repertoire des Ballet de l‘Opéra National de Paris gehört. Weitere richtungsweisende Stücke folgen, darunter Aatt enen tionon (1996), herses (une lente introduction) (1997), Con forts fleuve (1999) oder auch régi (2006), während er gleichzeitig als Tänzer und Improvisationskünstler (u. a. mit Médéric Collignon, Anne Teresa De Keersmaeker und Tino Sehgal) tätig ist.
Von 2009 bis 2018 leitet Boris Charmatz das Centre chorégraphique national de Rennes et de Bretagne und kreiert dort das Musée de la danse, ein Paradoxon, das seine Dynamik aus der eigenen Widersprüchlichkeit bezieht, ein experimenteller Raum für Theorie und Praxis, wo die etablierten Beziehungen zwischen Publikum, Kunst und ihrer physischen und imaginären Verortung auf den Kopf gestellt werden. Das Musée de la danse verbindet das Lebendige mit der Reflexion – Kunst und Archiv, Kreation und Überlieferung.
Als Associate Artist des Festival d’Avignon 2011 entwickelt Boris Charmatz Une école d’art und inszeniert im Ehrenhof des Papstpalastes enfant, ein Stück für 26 Kinder und 9 Tänzer, das 2018 an der Volksbühne Berlin mit einer Gruppe Berliner Kinder erneut aufgeführt wird. Auf Einladung des MoMA (New York) 2013 entwickelt er Musée de la danse: Three Collective Gestures, ein dreiteiliges Projekt, das drei Wochen lang in den Räumlichkeiten des Museums zu sehen ist. Nach einer ersten Einladung 2012 ist Boris Charmatz 2015 wieder an der Tate Modern (London). Sein Projekt If Tate Modern was Musée de la danse? enthält neue Versionen der choreografischen Projekte À bras-le-corps, Levée des conflits, manger, Roman Photo, expo zéro und 20 danseurs pour le XXe siècle. Im selben Jahr eröffnet er mit 20 danseurs pour le XXe siècle die Tanzsaison der Opéra National de Paris und lässt 20 Tänzer des Balletts Soli des letzten Jahrhunderts in den öffentlich zugänglichen Bereichen des Palais Garnier tanzen. Im Mai 2015 lädt er in Rennes mit Fous de danse ein, den Tanz in all seinen Formen von Mittag bis Mitternacht zu erleben. Diese „choreografische Versammlung“, die professionelle Tänzer mit Laien zusammenbringt, findet zweimal in Rennes (2016 und 2018) sowie in Brest, Berlin und Paris (beim Festival d’Automne 2017) statt. Boris Charmatz ist Associate Artist der Volksbühne in der Spielzeit 2017-2018, in deren Verlauf er danse de nuit (2016), 10000 gestes (2017), A Dancer’s Day (2017) und enfant (2018) präsentiert.
Ende 2018 verlässt Boris Charmatz das Musée de la danse / Centre chorégraphique national de Rennes et de Bretagne und entwickelt zu diesem Anlass La Ruée am Théâtre National de Bretagne. Inspiriert wird diese kollektive Performance durch das von Patrick Boucheron herausgegebene Buch Histoire mondiale de la France.
Im Januar 2019 gründet er [terrain], eine Struktur mit Sitz in der Region Hauts-de-France, die mit le phénix scène nationale de Valenciennes, der Opéra de Lille und der Maison de la Culture d’Amiens zusammenarbeitet. Boris Charmatz ist darüber hinaus von 2018 bis 2022 Associate Artist von Charleroi danse (Belgien).
Im Sommer 2019 lädt ihn das Zürcher Theater Spektakel im Rahmen einer Carte Blanche ein, das Festivalgelände am Seeufer zu bespielen: terrain | Boris Charmatz: Un essai à ciel ouvert. Ein Tanzgrund für Zürich wird zum Probelauf für das Projekt [terrain], eine choreografische Grünfläche, deren Architektur menschliche Körper formen. Drei Wochen lang finden bei jedem Wetter tägliches Aufwärmen für alle, Workshops für Kinder, Laien und professionelle Tänzer, Performances und ein Symposium statt.
2020 präsentiert das Pariser Festival d’Automne das Porträt Boris Charmatz mit Stücken aus dem Repertoire und neuen Arbeiten: La Ruée (2018), (sans titre) (2000) von Tino Sehgal, La Fabrique (2020), Aatt enen tionon (1996), 20 danseurs pour le XXe siècle et plus encore (2012), boléro 2 (1996), étrangler le temps (2009) und 10000 gestes (2017). Für das Abschlussevent vor den Renovierungsarbeiten im Grand Palais entwickelt er die zwölfstündige kollektive Performance La Ronde, über die France Télévision einen Film sowie eine Dokumentation sendet. Für die Eröffnung des Grand Palais Éphémère inszeniert er dann im Juni 2021 die Performance Happening Tempête. Im Juli eröffnet er das Manchester International Festival mit Sea Change, eine Choreografie mit 150 Laien- und Profitänzern. Im November erarbeitet und tanzt er SOMNOLE, ein vollständig gepfiffenes Solo.
Im September 2022 übernimmt Boris Charmatz die Leitung des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, um dort mit [terrain] ein neues Projekt zwischen Frankreich und Deutschland zu entwickeln.
Boris Charmatz ist Autor folgender Werke: Entretenir/à propos d’une danse contemporaine (2003, Centre national de la danse/Les presses du réel) mit Isabelle Launay, der Co-Autorin, Je suis une école (2009, Éditions Les Prairies Ordinaires) über das Abenteuer Bocal und EMAILS 2009-2010 (2013, Les presses du réel in Zusammenarbeit mit dem Musée de la danse) mit Jérôme Bel, dem Co-Autor. 2017 veröffentlicht Ana Janevski in der Reihe Modern Dance des MoMA (Museum of Modern Art, New York) die Monografie Boris Charmatz mit Beiträgen von Gilles Amalvi, Bojana Cvejić, Tim Etchells, Adrian Heathfield, Catherine Wood u. a.
Seine Projekte sind Gegenstand mehrerer Filme, darunter Les Disparates (2000), Regie César Vayssié; Horace-Bénédict (2001), Regie Dimitri Chamblas und Aldo Lee; Une lente introduction (2007), Regie Boris Charmatz und Aldo Lee; Levée (2014), Regie Boris Charmatz und César Vayssié; Daytime Movements (2016), Regie Boris Charmatz und Aernout Mik; TANZGRUND (2021), Regie César Vayssié sowie étrangler le temps (2021), Regie Boris Charmatz und Aldo Lee.




Bettina Wagner-Bergelt • Foto © Bastian Hessler

 

Bettina Wagner-Bergelt - Intendantin/Künstlerische Geschäftsführerin Tanztheater Wuppertal Pina Bausch bis Sommer 2022

Bettina Wagner-Bergelt ist seit Januar 2019 Intendantin des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Davor war sie 17 Jahre lang Stellvertretende Direktorin des Bayerischen Staatsballetts in München.
Ihre Auseinandersetzung mit dem Werk der Choreographin Pina Bausch begann Anfang der 90er Jahre, als sie 1980 – Ein Stück von Pina Bausch als erstes von drei Gastspielen des Ensembles nach München in die Staatsoper holte. Von da an war sie regelmäßige Besucherin der Stücke Pina Bauschs, hielt Vorträge und forschte über Tanztheater in Deutschland und es gelang ihr, Pina Bauschs Stück Für die Kinder von gestern, heute und morgen 2015 ins Repertoire zu holen.
Sie studierte Germanistik, Film-/Theaterwissenschaft und Spanische Literaturwissenschaft in Köln und Berlin. Sie begann ihre Theaterlaufbahn 1981 am Theater am Turm in Frankfurt am Main, das Kulturdezernent Hilmar Hoffmann 1980 als erste feste Bühne für freie Produktionen installiert hatte.
In dieser Frankfurter Zeit fanden viele prägende Begegnungen statt: u.a. mit William Forsythe, Michael Simon, Ping Chong, John Cage, Lucinda Childs, Merce Cunningham, George Tabori, Julian Beck oder Meredith Monk. Aufgrund ihrer Erfahrung mit Crossover-Produktionen und konzeptioneller Programmarbeit wurde sie 1985 Stellvertretende Leiterin der Abteilung Musik, Theater, Tanz im Kulturreferat München unter Dr.Jürgen Kolbe, das sie 1989 kurz vor der Geburt ihrer Tochter verließ; sie organisierte dort die Veranstaltungen des Referats am Gasteig – Außereuropäische Musik, Neue Musik, Theaterproduktionen und -gastspiele und vor allem Tanz. 1987 gründete sie das Internationale Tanzfestival DANCE der LH München, das sie neben dem NEW DANCE Festival der Bayerischen Staatsoper viermal kuratierte. Sie war Beraterin der Experimentierbühne der Bayerischen Staatsoper Marstall, 1989 wurde Bettina Wagner-Bergelt als Dramaturgin für den Aufbau des modernen Repertoires engagiert. Ivan Liška, der 1998 die
Ballettdirektion übernahm, machte sie 2000 zu seiner Stellvertreterin. In den folgenden 17 Jahren entstand u.a. die Reihe der Choreographen-Porträts von Van Manen über Neumeier und Mats Ek bis Richard Siegal, Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Choreographen der internationalen freien und etablierten Szene (Ohad Naharin, Hofesh Shechter, Bruno Beltrao, Saburo Teshigawara, Aszure Barton, Angelin Preljocaj u.v.a.), Konzepte wie 100 Jahre Tanz in Deutschland von den Ballets Russes bis zu Tanztheater und Konzepttanz, Produktionen und Ausstellungen im Bereich Tanz und Bildende Kunst mit Michael Simon über Wassily Kandinsky und andere. Sie leitete die Reihe Die unmögliche Enzyklopädie, und Ballett-Labor in public spaces wie dem Zollamt, Parks und Straßen.
Unter ihrer künstlerischen Leitung wurde CAMPUS - Kinder- und Jugend-programm des Bayerischen Staatsballetts seit 1991 kontinuierlich weiterentwickelt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen (Kinder zum Olymp-Preis, Preis der PWC Stiftung). Sie gründete in diesem Kontext vor 10 Jahren auch des Festival THINK BIG (vorher DANCE4kids) zusammen mit Simone Schulte von Tanz und Schule. Alle diese Festivals und Projekte existieren bis heute.
Interessiert an allen Facetten bildender und darstellender Kunst, arbeitet Bettina Wagner-Bergelt immer wieder für verschiedene Publikationen und Ausstellungsprojekte wie 1991 John Cage - Watercolours in der Neuen Pinakothek oder Proliferation and Perfect Disorder, die erste Forsythe-Präsentation eines internationalen Museums in der Pinakothek der Moderne 2006; sie war viele Jahre Jurorin für den Philipp Morris Kunstpreis, für den Münchner Tanzpreis, Kunst im öffentlichen Raum, Tanzfonds Erbe der KSB, Neue Wege NRW, sowie Kuratorin für Junge Kunst und neue Medien.
Im April 2014 bekam Sie den Lejeune-Preis, 2016 des Tanzpreis München und wurde noch im selben Jahr für ihre Verdienste in der deutsch-französischen Zusammenarbeit mit dem Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet.




Roger Christmann • Foto © Claudia Kempf

 

Roger Christmann - Geschäftsführer Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

übernahm am 1. Januar 2019 die kaufmännische Geschäftsführung des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Seit 2012 ist Roger Christmann als selbstständiger Berater für die Leitung und Finanzierung u.a. für die Berliner Festspiele (Koordination des Gastspiels Einstein on the Beach), die Kultur Ruhr GmbH (Interims-Geschäftsführung 2017, Projektentwicklung 2018) und das Asian Art Theatre Guangju (Entwicklung eines Masterplans, 2015) tätig.
Von 2001 bis 2011 arbeitete Christmann als kaufmännischer Geschäftsführer u.a. für Theater der Welt 2010 in Mülheim an der Ruhr und Essen und das Brüsseler kunstenfestivaldesarts. Während dieser Zeit entwickelte und koordinierte er das Projekt NXTSTP im Rahmen des EU-Programms der Europäischen Union.
1993 schloss Roger Christmann sein Studium der Handels- und Finanzwissenschaften an der „Ecole des Hautes Etudes Commerciales“ in Lüttich, Belgien ab. Heute lebt er in Berlin.





Malou Airaudo, Germaine Acogny "common ground[s]"
Foto:
Marten Vanden Abeele © Pina Bausch Foundation

 

Café Müller • common ground[s] • Das Frühlingsopfer

Ein Highlight der Spielzeit 2022/2023 wird der erste gemeinsame Abend von Pina Bausch Foundation und Tanztheater Wuppertal Opernhaus Wuppertal, 21., 22., 24., 25., 27., 28. und 29. Januar 2023

Das Wuppertaler Ensemble zeigt mit Café Müller (1978) ein Schlüsselwerk von Pina Bausch. Es wird die erste Wiederaufnahme unter Leitung des neuen Intendanten Boris Charmatz und ist eine der seltenen Gelegenheiten das Stück zu Musik von Henry Purcell mit Orchester und Sänger:innen zu sehen.
Im Duett common ground[s] (2021) begegnen sich zwei Tanzlegenden. Germaine Acogny „Mutter des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes“ und Gründerin der École des Sables im Senegal und Malou Airaudo Ikone früher Pina Bausch-Stücke und langjährige Leiterin der Tanzausbildung an der Folkwang Universität in Essen.
Tänzer:innen aus 13 verschiedenen Ländern des afrikanischen Kontinents tanzen Pina Bauschs Meisterwerk Das Frühlingsopfer (1975) zur Musik von Igor Stravinsky. In Wuppertal wird das eigens für diese Produktion zusammengekommene Ensemble zum ersten Mal mit Orchester auftreten.

Hintergrund

Café Müller und Das Frühlingsopfer werden seit den frühen 80er Jahren vom Tanztheater Wuppertal als Doppelabend aufgeführt. Die beiden Stücke sind so in unzählige Länder der Welt gereist und gehören zu den meistaufgeführten Stücken von Pina Bausch.
Zum ersten Mal in der Geschichte teilt sich das Tanztheater Wuppertal den Abend mit anderen Ensembles.
common ground[s] und Das Frühlingsopfer mit dem neuen Ensemble wurden von der Pina Bausch Foundation als Doppelabend in Kooperation mit der École des Sables (Toubab Dialaw, Senegal) und dem Sadler’s Wells (London, UK) entwickelt. Die Ursprünglich für März 2020 geplante Uraufführung in Dakar und Wuppertal musste pandemiebedingt verschoben werden und konnte erst im September 2021 in Madrid nachgeholt werden. Bis Ende 2022 wird die Produktion in sieben europäischen Ländern, in Australien, Kanada und der USA gewesen sein. Nun soll sie endlich nach Wuppertal kommen.
Die Einstudierung von Das Frühlingsopfer mit dem neuen Ensemble ist Prototyp einer Produktion des zukünftigen Pina Bausch Zentrums. Anders als beispielsweise beim Ballett der Pariser Oper oder dem English National Ballet, die dieses Stück zuvor einstudiert haben, besteht das neue Ensemble aus Tänzer:innen, die keine klassische westliche Tanzausbildung haben, sondern einen Hintergrund in traditionellen oder zeitgenössischen afrikanischen Tänzen, in Urban-Dance oder Hip Hop. Zudem sind die Tänzer:innen gezielt für dieses Stück zusammengekommen und ausgewählt worden. Das Stück erfährt dadurch gewissermaßen ein neues Leben und kann trotz unveränderter Choreografie neu gesehen werden. Diese Produktion hat schon jetzt viele Menschen begeistert und öffnet den Blick für neue Formen des Umgangs mit dem Werk von Pina Bausch.

Mehr zum Doppelabend common ground[s] • Das Frühlingsopfer
und zu Café Müller auf: https://www.pinabausch.org


Der Doppelabend common ground[s] • Das Frühlingsopfer ist eine Gemeinschaftsproduktion von Pina Bausch Foundation, École des Sables und Sadler's Wells, koproduziert durch das Théâtre de la Ville (Paris), Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Holland Festival (Amsterdam), Festspielhaus St. Pölten, Ludwigsburg Festival, Teatros del Canal de la Comunidad de Madrid, Adelaide Festival und Spoleto Festival dei 2Mondi.

Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und den Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts und unterstützt durch das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch.

Dieser erste gemeinsame Abend von Pina Bausch Foundation und Tanztheater Wuppertal im Januar 2023 ist ein Beitrag zur Vorbereitung des Pina Bausch Zentrums und wird im Rahmen der Vorlaufphase des Pina Bausch Zentrums aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Wuppertal sowie durch die Stadtsparkasse Wuppertal gefördert.

 


eingestellt am: 14.05.2022