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175 - KUNST - Neu im Gasometer, Oberhausen



Gasometer Oberhausen • Foto © Thomas Machoczek

 

Pressebericht vom 06.10.2020


Die erste Ausstellung nach der umfangreichen Sanierung des Gasometers zeigt die Schönheit der Natur und den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt. „Das zerbrechliche Paradies“ nimmt die Besucher mit auf eine bildgewaltige Reise durch die bewegte Klimageschichte unserer Erde und zeigt in beeindruckenden, preisgekrönten Fotografien und Videos, wie sich die Tier- und Pflanzenwelt in Zeiten des Anthropozäns verändert.


Feuer, Wind und Wasser - diese Urgewalten bilden den furiosen Einstieg in die neue Gasometer-Ausstellung. Unmittelbar erleben die Besucher die Auswirkungen dieser Naturphänomene auf die Klimageschichte unseres Planeten. Unter dem Motto „Eine Erde – viele Welten“, entdecken die Besucher im Rund unter der Gasdruckscheibe die paradiesische Artenvielfalt unseres Planeten. Einzigartige großformatige Fotografien und packende Filmausschnitte lassen den Betrachter mit Faultieren in die Baumwipfel des Regenwaldes klettern, mit jungen Eisbären spielerisch über das Packeis tollen oder mit einer Karibu-Herde durch Tundra und Taiga ziehen.

 



Seepferdchen • Foto © Justin Hofman

 

Dank neuester 3D- Technik können die Ausstellungsbesucher das größte Regenwaldschutzgebiet der Welt, den Nationalpark Tumucumaque virtuell erkunden und dabei in die Rolle verschiedener Bewohner dieses Urwaldes schlüpfen. Nicht immer bleiben die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld. Einige Tierarten haben urbane Ballungszentren als neue Lebensräume für sich entdeckt.

 



Foto © Sergey Gorshkov


Der ökologische Fußabdruck des Menschen bestimmt die Ausstellungsinhalte auf der nächsten Ebene des Gasometers. „Sofern wir in die Natur eingreifen, haben wir strengstens auf die Wiederherstellung ihres Gleichgewichts zu achten“, mahnte bereits der griechische Philosoph Heraklit, ca. 550-480 v. Chr. Seine Mahnung verhallte allerdings weitgehend ungehört, und die Folgen des Eingriffs des Menschen in das Ökosystem des Planeten sind dramatisch.

Die zusammengestellten Bilder und Filmsequenzen zeigen in aller Deutlichkeit die Klimaveränderung durch Waldrodungen, den Raubbau an Tieren, die Vermüllung - insbesondere der Meere - und die Folgen der industriellen Landwirtschaft. Es gibt aber auch Hoffnungsschimmer, wie das Ocean Cleanup-Projekt, das Vertical Forest-Gebäude in Mailand oder - direkt vor der Gasometer-Haustür - die Renaturierung der Emscher.

 



Foto © Tim Laman


„Ziel der Ausstellung ist es, die schützenswerte Schönheit unseres Planeten zu zeigen“, erklärt Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH, „das heißt aber auch, auf Missstände hinzuweisen, die unser Paradies bedrohen. Bereits heute gibt es allerdings vielversprechende Lösungsansätze, die wir exemplarisch darstellen.“

 



Die Erde im Gasometer Oberhausen • Fotomontage © Thomas Wolf

 

Skulptur der Erdkugel als visueller Höhepunkt

Höhepunkt der Ausstellung ist eine monumentale Skulptur der Erde, auf die neue, hochaufgelöste Satellitenbilder projiziert werden. „Wir präsentieren im 100 Meter hohen Luftraum des Gasometers auf vielfachen Besucherwunsch noch einmal die 20 Meter große Erdkugel aus der Erfolgsausstellung Wunder der Natur – allerdings komplett überarbeitet, mit neuen Inhalten und auf dem aktuellen Stand der Technik“, so Jeanette Schmitz. Mit Projektionen von 58 Millionen Pixeln Auflösung, das entspricht etwa dem Siebenfachen eines digitalen Kinos, wird die Erde virtuell zum Leben erweckt.

 



Foto © Greg Lecoeur

 

„Der Blick aus dem All ermöglicht uns zu erkennen, wie einzigartig der Blaue Planet ist und lässt auch uns Wissenschaftler immer wieder staunen“, sagt Nils Sparwasser, Abteilungsleiter am Earth Observation Center des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Ich freue mich, dass wir das Publikum, insbesondere auch mit der Erdskulptur, an unserer Begeisterung für das Ökosystem Erde teilhaben lassen können.“




Foto © Tim Flach

 

Durchführung und Konzeption

Die kommende Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ wird realisiert von der Gasometer Oberhausen GmbH, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und mit freundlicher Unterstützung der Emschergenossenschaft.
Das Konzept der Ausstellung geht in den Grundzügen auf den mittlerweile verstorbenen langjährigen Kurator des Gasometers, Professor Peter Pachnicke, zurück. Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin des Gasometers und Thomas Wolf, langjähriger Mitarbeiter Professor Pachnickes, haben das Konzept der Ausstellung in Kooperation mit Nils Sparwasser vom DLR weiterentwickelt und umgesetzt.
Die technische Realisierung der Erdkugel übernehmen das DLR, Intermediate Engineering und geo – die Luftwerker.


Medienpartner sind WDR 5 und GEO. Als weitere Partner unterstützten die Energieversorgung Oberhausen (EVO) sowie der NABU NRW die Ausstellung.

 


eingestellt am: 29.06.2021