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151 - TANZ - Er nimmt sie... - Pina Bausch



Foto: Ensemble © Uwe Stratmann

 

Von Dietmar Wolfgang Pritzlaff

1973 übernimmt Pina Bausch als Choreographin das Wuppertaler Tanzensemble und nennt es gleich um in Tanztheater Wuppertal. Ihre ersten Stücke werden ausgebuht. Die Zuschauer verlassen wütend und Türen schlagend das Opernhaus. Den Zuschauern wird zu wenig Tanz geboten und sie wollen noch keine Verquickung mit dem Theater.
1978 lädt der damalige Intendant des Schauspielhauses Bochum Peter Zadek die junge Pina Bausch ein, in Bochum einen Tanzabend zum Thema „Shakespeares Macbeth“ zu entwickeln. Zum ersten Mal wendet Pina Bausch ihre Frage-Antwort-Methode zur Entwicklung des Stückes an, die sie für alle weiteren Produktionen beibehält. Es wird ihre Bausch-Methode. Pina Bausch fragt ihre Tänzer und diese antworten mit Gesten, Tanz, Bewegung, Akrobatik und auch mit Sprache. Das Tanztheater wird später weltbekannt.

Damals in Bochum passierte, was nicht erwartet wurde: Die Zuschauer ließen ihrem Gefühl freien Lauf. Für sie stimmte nichts an diesem Tanzabend. Sie buhten schon im ersten Drittel die Darsteller aus, standen auf und riefen lautstark dazwischen, andere verließen den Saal. Es gab Tumult, der so extrem wurde, dass die Uraufführung unterbrochen werden musste. Die Schauspielerin Mechthild Grossmann, ja, die mit der markanten tiefen Stimme, erinnert sich: „Die Tänzerin Jo Ann Endicott verlor die Nerven und schrie ins Publikum zurück „Go home, look television!“ und verließ die Bühne. Pina schickte sie aber wieder raus. Die Vorstellung sollte zu Ende gebracht werden.

Es war die große Zeit der Demonstrationen, viele gingen auf die Straße, um zu protestieren und Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“ war schon 12 Jahre auf den Bühnen zu sehen. Die Leute sollten sich beteiligen und nicht nur Konsument sein.

Das Stück ER NIMMT SIE AN DER HAND UND FÜHRT SIE IN DAS SCHLOSS, DIE ANDEREN FOLGEN wurde dann kaum noch aufgeführt. Es gehört zu den wenigen Pina Bausch Werken, die sehr selten gespielt wurden. Es wurde 1979 in Belgrad gezeigt. Es folgten Straßburg 1980 und dann lag es erst einmal auf Eis.

Als das Stück 1989 als Wiederaufnahme im Schauspielhaus Wuppertal gezeigt wurde, war nichts mehr mit Skandal und Buhrufen. Das Stück wurde rehabilitiert. Das Wuppertaler Publikum hatte endlich erkannt, welches Choreographen-Genie in ihrer Stadt zuhause war und die Stücke wurden heftig gefeiert, auch das Skandalstück ER NIMMT SIE AN DER HAND UND FÜHRT SIE IN DAS SCHLOSS, DIE ANDEREN FOLGEN. Es ging dann 1990 wieder auf Tournee nach Lyon und Paris. Und auch hier wurde das Stück bejubelt. Es blieb aber weiter ein „Schubladen-Werk“.

Verwunderlich ist, dass gerade dieses „ungeliebte“ Stück ein großer Wunsch des Ensembles des Tanztheater Wuppertal war und es durfte nach 30 Jahren endlich in 2019 wieder das Licht der Welt erblicken.

Was hatte die Zuschauer 1974 so in Rage gebracht? Was passiert in dem Stück, welches als Macbeth-Paraphrase untertitelt ist? Was ist überhaupt eine Paraphrase?
Laut Duden ist eine Paraphrase eine erklärende Umschreibung eines Begriffs oder Sachverhalts mit anderen Ausdrucksmitteln. Aha!

Macbeth ist das Thema, Macbeth kommt auch im Stück vor, aber eben anders als erwartet. In früheren Aufführungen, erzählte die Schauspielerin Mechthild Grossmann mit ihrer unverwechselbaren tiefen Stimme, von Ritter B und Ritter M. Es sind kleine Schnipsel aus dem Shakespeareschen Werk, die sie auf einem alten Sessel hüpfend, mit einem Lippenstift ständig die Lippen rotmalend, vorträgt. Freie Assoziationen sollen das Denken anregen. Jeder kann Macbeth sein. Aber viel ist von der eigentlichen Geschichte nicht im Stück. Das Stück hält aber vieles weitere bereit. Es wird zum Alltagsdrama mit Machtspielen, Entfremdung und Kampf um Materielles. Es spielt mit Schuld und Sühne, aber getanzt wird nicht wirklich. Allerdings sagte Pina Bausch einmal: „Alles ist Tanz!“, soll heißen, das jede Bewegung seinen Rhythmus hat und ein Tanz sein kann.

Auch der lange Titel des Stücks hat mit Shakespeare zu tun. Der Titel ist eine Regieanweisung im Stück des Autors.

Die Bühne ist ein runtergekommenes Zimmer. An der hinteren Wand steht eine Dusche in der später auch geduscht wird. Ein Waschbecken, in dem Hände gewaschen, die Schuld weggespült wird. Spielzeug und Plastikblumen liegen überall herum. Lädierte Sessel, Stühle und ein Metallbett. Ein Glasschrank und ein kleiner Beichtstuhl. Den Boden bedeckt ein rotgefleckter PVC-Boden. Aus einem Wasserschlauch rinnt ständig Wasser nach vorne in eine Mulde in der später auch geschwommen wird. Die Zuschauer in den ersten zwei Reihen können sich unter einer transparenten Kunststofffolie in Schutz bringen.

Manche Kostüme sind genauso ramponiert wie das Mobiliar. Löcher in Strumpfhosen, Jacketts hinten aufgerissen und wirklich alt aussehende Morgenmäntel.

Die Musik stammt von Peer Raben, der für viele Filme von Rainer Werner Fassbinder die Musik geschrieben hat. Er starb im Januar 2007 nach langer schwerer Krankheit.

Das Bühnenbild und die Kostüme wurden entworfen von Rolf Borzik. Pina Bausch und Rolf Borzik waren Lebenspartner und wohnten von 1970 bis zu seinem frühen Tod 1980 zusammen. Nach seinem Tod entwarf Peter Pabst die Bühnenbilder und Marion Cito die Kostüme für die Bauschen Werke.

Was absolut in Erinnerung bleibt von diesem Stück ist die Schauspielerin Mechthild Grossmann. Schon allein durch ihre tiefe Stimme.
Die Rolle der Macbeth-Vortragenden übernimmt in der Neuinszenierung des Stücks Johanna Wokalek, die als „Päpstin“ im Film vor Sönke Wortmann überzeugen konnte.

Kann sie hier überzeugen? Ja und Nein! Sie legt ihren Part kindlich-niedlich an. Das ist süß und nett. Für einen Fan der Schauspielerin Mechthild Grossmann fehlt etwas an dieser Darbietung. Die tiefe sonore Stimme der Grossmann hatte etwas Verruchtes, Vulgäres an sich und machte aus der niedlich-verspielt Kokettierenden eine Lolita mit Sexappeal. Das schafft die Wokalek nicht, aber das merken nur die Zuschauer die Frau Grossmann noch in diesem Bausch-Werk zu Gesicht bekommen hatten.

Eine weitere Sprechrolle, die in der Urfassung von Vitus Zeplichal gespielt wurde, bekannt aus Film- und Theaterproduktionen von Rainer Werner Fassbinder, übernahm Maik Solbach. Er gibt eine solide Darbietung, allerdings konnte man ihn in kleinen Teilen nicht gut verstehen. Etwas stärkere, deutlichere Ausdruckskraft der Stimme täte hier gut.

Das Publikum von 2019 jedenfalls jubelte zum Abschluss des Stückes und feierte das Ensemble erst zögerlich, dann lautstark mit Bravo-Rufen und Standing Ovation.

 

1ter Teil

Im Dunkeln treten die Akteure*innen auf und nehmen auf Sesseln und Sofas Platz/ ganz langsam wird es hell hinter den rechten großen Glastüren, es scheint die Sonne aufzugehen, dann beginnt auch das Licht im Raum immer heller zu werden/ die Tänzer*innen erwachen langsam und strecken sich, rekeln sich, liegen mal bequem, mal unbequem, werden immer unruhiger, Musik setzt ein, alle Akteure*innen erwachen/ Mann trägt eine Frau zu einer Liege und bettet sie darauf/ eine Frau schlägt ein Kissen/ ein Mann sagt: „Tag für Tag, Morgen für Morgen...“/ ein Mann trägt eine Frau auf einen anderen Sessel/ ein Mann steigt in den Glasschrank/ schnelle Musik setzt ein: alle Akteure schreien sich gegenseitig an, kämpfen um verstreut liegende Dinge im Raum = Streit um Materielles/ leise Musik: es kehrt wieder Ruhe ein/ ein Mann hebt einen anderen Mann an seinen Beinen hoch und trägt ihn herum, legt ihn zu einer Frau ins Bett/ ein Mann gibt sich selbst lautstark Befehle und führt dann die Aktionen aus: Augen zu halten – sing ein Lied – rechnen – Hände ausstrecken – stehen/ ein Mann wirft Plastikblumen auf die Bühne/ ein anderer Mann lässt Spielsachen aus einem Kartons auf die Bühne fallen/ alle Akteure*innen gehen hin und her und wehren Begegnende ab, sie können sich selbst nicht ertragen/ eine Frau erzählt die Geschichte von Macbeth in Teilen: „Es war einmal ein alter König...“, sie malt sich den Mund immer und immer wieder mit einem Lippenstift rot an, steht auf, macht eine Drehung, hebt die Arme wie ein Kraftprotz, dreht sich und setzt sich wieder, schlägt die Beine übereinander, streift den Rocksaum um sich, sodass die Beine zur Geltung kommen und beendet ihre Erzählung mit einem schmatzenden Geräusch/ mehrere Akteur*innen singen Lieder und verstecken dabei ihre Gesichter, in eine Sofaecke, auf den Boden, in ein Kissen: eine Frau verkriecht sich in ein Sofa und singt leise ein Lied/ ein Mann singt: „Maikäfer flieg...“/ ein Mann singt im kleinen Beichtstuhl ein Lied/ ein Mann auf einer Couch singt ein Lied auf französisch/ ein Mann singt: „Hänschen klein...“/ ein Mann singt: „Ein Männlein steht im Walde...“/ 2ter Teil der Macbeth-Geschichte mit Lippenstiftmalerei/ ein Mann trägt eine Frau auf ein Sofa, dann setzt er sich ans Klavier und spielt, sein Jackett ist hinten ein Stück aufgerissen/ ein Mann setzt sich oben ohne auf einen Kinostuhl/ ein Mann stellt eine Frau in die Dusche und holt sie auch wieder raus/ alle waschen sich ihre Hände in einem Spülbecken, laufen an eine Wand und schütteln sich ihre Hände wieder Trocken = sie waschen ihre Hände in Unschuld/ Akteure*innen klettern auf Klavier und Schränken/ Frau fragt einen Mann: „Dein Vater ist tot. Was willst du jetzt anfangen?“, er antwortet: „Wie die Vögel leben, Mutter“, sie fragt: „Von Würmern und Maden?“, er antwortet: „Was ich kriegen kann.“/ Erzählerin sagt: „Der König ist tot“ und putzt akribisch einen kleinen Schminkspiegel/ ein Mann kitzelt einen Sessel an seinen Lehnen/ ein Mann spielt Todesfälle = erschießen, erwürgen, er spielt mit sich selbst/ eine Frau weint/ ein Mann beruhigt Frau, er umarmt sie auf verschiedene Arten/ ein Mann und eine Frau auf einer Couch, sie bitten höflichst um Aktionen des anderen: sie soll ihren Mantel ausziehen, er soll ihren Nacken massieren, sie soll sein Bein massieren, er soll seinen Kopf in ihren Schoß legen, sie soll ihm ein Wiegenlied singen, er soll sich zu ihr legen und sagen dass sie schön ist, sie verlangt: „Sag es noch Mal“, sie fordert ihn auf sie zu schlagen = diese Aktionen werden immer wieder durchgespielt, mehrmals hintereinander und mehrmals im Stück, sie werden immer heftiger, befehlender, brutaler, bis es langweilig und angewidert wird/ Mann und Frau stehen voreinander, mal hängt sie sich mit den Armen um seinen Hals und lässt sich an ihm herab um den Kopf an seinen Bauch zu drücken, mal er bei ihr, zu Tangomusik/ 3ter Teil der Macbeth-Geschichte mit Lippenstiftmalerei/ Mann und Frau machen Gesten des „Anmachens“/ ein Mann steht in der Dusche und hält einen Finger Windprüfend in die Luft, dies wird er an verschiedenen Orten auf der Bühne, sitzend, kniend, wiederholen/ Frau lacht und entschuldigt sich gleich wieder/ Frau in schwarzer Trauerkleidung geht über die Bühne/ Frau malt auf die Rückseite eines schwarzen Jacketts eines Mannes mit Kreide/ 4ter Teil der Macbeth-Geschichte mit Lippenstiftmalerei/ alle sitzen in einer Reihe auf Kinostühlen vor dem Publikum und rücken langsam immer einen Platz weiter, der letzte in der Reihe steht auf und geht zum freigewordenen Platz am Anfang, dazu spielt eine melancholische Melodie/ alle Akteure bewegen sich wie in Zeitlupe/ ein Mann sagt: „Nun, ich hab die Tat getan“/ alle Akteure*innen bewegen unruhig auf Sesseln und Sofas, sie wechseln die Plätze/ alle Akteure*innen ziehen sich etwas an und wieder aus, probieren wieder etwas Neues/ Frau malt wieder auf den Rücken eines Mannes, die Frau wird von einem anderen Mann hochgehalten, die Frau malt weiter/ Frau in schwarz wird von einem Mann hereingeführt, er sagt: „Iss mal noch ein Stückchen, Schokolade ist gesund“ und gibt ihr imaginäre Stückchen zu essen, sie schaut nur geradeaus/ ein Mann gibt sich Befehle: Anzug sauber machen – entspannt hinsetzen – tief atmen – fröhlich begrüßen/ eine Frau sagt immer wieder: „Guten Morgen“, alle anderen Akteure*innen räumen dabei auf, bringen verstreut liegende Sachen von der Bühne/ 5ter Teil der Macbeth-Geschichte mit Lippenstiftmalerei/ eine Frau steigt in einen Schrank, ein Mann singt dazu ganz hoch und drückt sich an einer Wand entlang/ ein Mann lacht auf einem Sofa, rennt dann zu einem anderen Sofa und lacht wieder/ ein Mann wählt ein Lied aus der Musikbox und tanzt in kleinen Schritten dazu, das Lied ist zu Ende, der Mann wählt wieder das Lied aus und tanzt/ das Licht im Zuschauerraum geht an = PAUSE – Applaus

2ter Teil

Tangomusik, dazu schminkt sich eine Frau die Augen ganz schwarz/ alle anderen Akteure*innen ziehen sich verschiedene Sachen an und wieder aus/ ein Mann schminkt sich einen Bart und dicke Augenbrauen/ eine Frau spricht zwei Männer an: „Du bist doch Ausländer! Aber das macht doch gar nichts.“/ eine Frau lacht und entschuldigt sich wieder/ ein Mann sagt: „So bin ich wieder krank“/ eine Frau sagt zu einer kleinen Frau: „Mein Gott, sind sie klein. Sie sind ja so winzig. Aber das macht gar nichts.“/ ein Mann zieht wie bei einem Stier ein rotes Jackett immer wieder über den Kopf einer Frau, die Frau schreit: „Nein“/ die Melodie aus der Musikbox spielt erneut, der Mann tanzt wieder dazu, alle anderen erstarren in ihren Bewegungen/ andere Musik, alle Akteure*innen bewegen sich wieder/ ein Mann ruft: „Juhu“ und lacht/ eine Frau singt ein Lied, alle anderen erstarren/ alle ziehen sich Morgenmäntel an und wieder aus/ ein Mann prüft bei einem anderen Mann: „Nase kalt – Puls rasch – Augen entspannt – Hände feucht“/ eine Frau äfft albern nach: „Entschuldigung, Entschuldigung“/ ein Mann malt auf lila Sofa die Umrisse einer Frau mit großen Brüsten, dann spricht er zu der Gemalten/ ein Mann liegt auf dem Boden, eine Frau schüttelt den Kopf des Mannes/ Anziehen und Ausziehen im Wechsel/ Mann gibt sich Befehle: „Lachen – rumdrehen – auf Hocker setzen – Klavier spielen – sich selbst anfeuern – Hände ausstrecken – Liegestützen – ein Lied“/ alle Waschen wieder ihre Hände (in Unschuld) und schütteln an den Wänden ihre Hände trocken/ alle gehen hintereinander diagonal über die Bühne mit kleinen Gesten: Bart kraulen – sich Luft zufächelnd – schüchtern – Kopf kraulen – Ohr ziehen – Arme kratzen – im Nacken kratzen – an Nase ziehen – am Daumen lutschen – Nase putzen – stolpern – sich wehren – sich ärgern – Staub ausklopfen – Luft riechen – Hände riechen – Achseln riechen – cool und lässig – Nase bohren – Uhr gucken – Handkuss ins Publikum – winken – an Haare spielen – Hände in Taschen vergraben – wild – kämpfen – treten – schlagen – müde – Wangen schlagen – hüpfen – niesen – horchen/ Frau sitzt allein auf einem Sessel und starrt vor sich hin/ Mann trägt eine Frau nach vorne an die Wasserlache/ Frauen fordern immer andere Männer auf sie woanders hinzusetzen, sie rufen: „Hilf mir fort, Alex – Jonathan...“ etc., dann werden sie immer woanders hingesetzt/ ein Mann nimmt den Finger einer Frau und spielt damit Klavier, später wird er auch mit ihrem Ellenbogen auf die Tasten drücken/ Wiederholung: ein Mann prüft bei einem anderen Mann: „Nase kalt – Puls rasch – Augen entspannt – Hände feucht“/ ein Mann ist auf der Suche nach etwas und fotografiert/ ein Mann hämmert auf dem Klavier herum/ ein Mann springt in die Wasserlache und macht Schwimmzüge, er planscht mit den Beinen, das das Wasser in die ersten Reihen spritzt/ 6ter Teil der Macbeth-Geschichte mit Lippenstiftmalerei/ alle bücken sich und heben etwas Imaginäres vom Boden auf mit einem spitzbübischen Lächeln im Gesicht/ ein Mann macht seinen Musikbox-Tanz (Wdhlg.)/ alle bespringen wild die Sessel, die Sofas und das Bett/ eine Frau im grünen Samtkleid spricht auf englisch und wiederholt in deutsch: „Wir befinden uns in einem Festsaal“, sie fordert eine Frau und einen Mann auf „beleidigt“ zu spielen, „Guten Morgen“ zu sagen, „verliebt sein“ zu spielen/ ein Mann wirft einen großen Gummireifen auf den Boden und schreit: „Wie ruhig“, der Mann ist verzweifelt und schreit immer wieder/ ein Mann lässt einen Brummkreisel drehen/ eine Frau duscht/ Mann und Frau liegen im Bett/ eine Frau sitzt auf einem Sofa und sagt zu einem Mann: „Leg mir die Füße hoch“, der Mann ist aber sehr grob und die Frau fordert auf: „Vorsichtig“, dann fragt sie: Maik, kannst du meinen Kopf halten?“, er umschlingt ihren Kopf, sie sagt: „Vorsichtig“, aber es sieht eher aus, als ob der Mann sie würgen will/ Wiederholung: ein Mann und eine Frau auf einer Couch, sie bitten höflichst um Aktionen des anderen: sie soll ihren Mantel ausziehen, er soll ihren Nacken massieren, sie soll sein Bein massieren etc., dieses Mal sagt sie es nur und lacht über jede Aufforderung laut/ ein Mann schlägt eine Frau auf ihre Wangen, links und recht und es will gar nicht aufhören/ ein Mann wirft wieder Münzen in die Musikbox und tanzt dann mit kleinen Tanzschritten seinen Tanz/ die Wasserlache breitet sich immer wieter aus/ Licht aus = ENDE / Applaus / Standing Ovation

 

In Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum 

Weitere Termine im Opernhaus Wuppertal
Wuppertal
22.05.2019
24.05.2019
25.05.2019
26.05.2019

Inszenierung / Choreographie
Pina Bausch

Bühne / Kostüme
Rolf Borzik

Musik
Peer Raben

Mitarbeit
Ula Blum-Deuter
Hans Dieter Knebel
Ingeborg von Liebezeit
Klaus Morgenstern
Katharina Schumacher

Dauer
3h 30min

Aktuelle Besetzung

Probenleitung Neueinstudierung
Josephine Ann Endicott, Hans Dieter Knebel

Assistenz Probenleitung
Bénédicte Billiet

Tänzer*innen
Michael Carter, Jonathan Fredrickson, Douglas Letheren, Breanna O’Mara, Julie Shanahan, Oleg Stepanov, Julian Stierle, Michael Strecker, Tsai-Wei Tien, Stephanie Troyak

Schauspieler*innen
Maik Solbach, Johanna Wokalek

 

Uraufführung
22. Apr 1978

Schauspielhaus Bochum

Sona Cervena, Volker Spengler, Vivienne Newport, Jan Minarik (Jean Mindo), Dominique Mercy, Rudolph Lauterburg, Hans Dieter Knebel, Mechthild Großmann, Josephine Ann Endicott, Vitus Zeplichal

Gastspiele / Tourneen
1990 Paris
1990 Lyon
1990 Straßburg
1980 Stuttgart
1979 Belgrad



eingestellt am: 22.05.2019