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069 - TANZ - Wiesenland - Pina Bausch



Wiesenland - Ein Stück von Pina Bausch from Tanztheater Wuppertal on Vimeo 

 







Von Dietmar Wolfgang Pritzlaff

WIESENLAND – Ein Stück von Pina Bausch entstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Budapest, dem Goethe-Institut Budapest und dem Théâtre de la Ville Paris.
Nach einem zweiwöchigen Aufenthalt des Tanztheaters Wuppertal in Ungarn, wurden aus Begegnungen, Beobachtungen, Erlebnissen und den schon legendären Fragen der Chroeografin Pina Bausch das hier in Wuppertal mal wieder gezeigte Stück.

Das Stück WIESENLAND ist von diesem Besuch durchdrungen. Es ist inspiriert von der ungarischen Folklore, von Kirchen und Museen, vom Dorf- und Landleben und ist so bunt, so leicht, so schön. Darf das Tanztheater das? Einfach nur schön sein?

Ja, es darf. Wenn es ein Stück von Pina Bausch gibt, welches sich als „schönes Stück“ preisen darf, dann ist es wohl WIESENLAND. Dekorativ, unbelastet, fröhlich rhythmisch, mitreißend und immer wieder durch seine schlichte Schönheit beeindruckend und durch viele Spiele mit dem Publikum höchst amüsant und facettenreich.

Peter Pabst schuf wieder mal ein lebendes Bühnenbild: Im ersten Teil steht eine riesige bemooste, begraste, begrünte Wand im Bühnenhintergrund. Es gluckert und tröpfelt. Wasser rinnt durch diese „gewachsene“ Wand. Das frische leuchtende Grün und das Wasserrinnen schaffen ein klare, frische Atmosphäre im Theater. Sinnbildlich für die grüne Puszta, die weitläufigen Ebenen und Steppen Ungarns, die dicht über dem Grundwasserspiegel grünen und gedeihen.

Meist tanzen die Damen in langen eleganten Kleidern. Den Herren dienen wieder dunkle Anzüge als Uniform, Panzer und Showelement zu gleich. Marion Cito zeichnet wieder für die Kostüme verantwortlich.

Im zweiten Teil des Tanzabends liegt die riesige grüne Mooswand und einige Tänzer und Tänzerinnen erklimmen und erobern die Grasfläche, tanzen und klettern darauf herum.

Die Musikauswahl ist mal wieder völlig „bauschlig“. Es wird zu harten Beats, wehmutschweren Weisen und temperamentvollen Balkantönen getanzt. Meist sind es Solotänze, mal heiter, mal melancholisch. Es gibt nur einen Massentanz, einen Rumbatanz.

Der erste Teil ist ausgelassen und heiter. Es werden Anekdoten erzählt und mit dem Publikum gespielt. Die Frauen breiten ihre Kleider aus und schaukeln wie kleine Schiffchen auf der Bühne. Es wird Rauch in einen Wasserstrahl geblasen und aus einem Flaschenwasserstrahl getrunken. Jemand aus dem Publikum wird gefragt ob er verheiratet ist. Ein Herr soll mit nach hinten kommen und ein Baby machen. Ein Tanzpaar rennt durch das Publikum, legt sich übereinander und knutscht, springt wieder auf und geht auf die Bühne zurück.

Ein Tänzer versucht Hühner aus einem Käfig zu locken. Frauen hängen Wäsche auf oder putzen den Bühnenboden. Männer nehmen die Frauen und lassen sie in Wellenbewegungen fliegen. Ein Tänzer wird von vier anderen in die Luft geschleudert. Eine Frau wickelt sich in nasse Tücher. Ein Tänzer spielt in Zeitlupe Fußball. Der Fußball schwebt irgendwann für immer davon. Ein Tänzer wird auf einer Decke über die Bühne gezogen, wie auf einem fliegenden Teppich. Später wird auf der Decke ein Süppchen gekocht.

2 Frauen pieken und streifen sich mit rotgefärbten Stöckchen. Die Stöcke hinterlassen Spuren wie Peitschenstriemen auf der Haut.
Helena Pikons erzählt die Geschichte von der gefundenen Kuh: „Ein Dorf in Frankreich, alle hungern, dann wird eine Kuh gefunden und vor Freude springen alle Dorfbewohner in die Luf. Dieser Tag wird heute immer noch so gefeiert in dem alle Dorfbewohner in die Luft springen und eine Kuh essen.

Helena Pikons 2te Geschichte vom Essen schmeißen: „Noch ein Dorf in Frankreich. Wegen der Pest traut sich keiner Essen dem Dorf zu bringen. So werfen sie das Essen einfach den Menschen zu. Das wird noch heute so gefeiert.“ Alle Frauen und Männer werfen dann verpackte Essenssachen ins Publikum: Chips, Weißbrote etc. werden sich zu und ins Publikum geworfen.

Eine Frau zieht einen Seidenstrumpf auf links über einen Arm eines Tänzers, setzt ihren Fuß an die Fingerspitzen an und zieht sich den Strumpf richtig über ihr Bein. Eine Frau singt ein Lied zur Pause, wenn die Bühnenarbeiter die stehende grüne Wand umarbeiten zu einer Grasebene und die riesige Wand auf die Bühne legen.

Der zweite Teil des Tanzabends ist etwas melancholischer. Einige Solotänze sehen eher aus wie Klagetänze. Zum guten Schluss aber wird ein Fest gefeiert. Alle Teilnehmer sind ausgelassen und es werden Tischtuch-wegzieh-Spiele gespielt.

Ein völlig neugestaltetes Programmheft begleitet die Neueinstudierung des Stückes WIESENLAND, mit beeindruckenden Bildern aus früheren Inszenierungen. Leider sieht man nur auf den Fotos die berühmten ehemaligen Mitglieder des Bausch-Ensembles. Der Mann fürs Grobe Jan Minarik zum Beispiel oder der gefeierte Tänzer Dominique Merci tauchen nur auf den Fotos im Programm auf und tanzen leider nicht selbst in dieser Neuinszenierung. Dafür steht Dominique Merci aber heute an der Spitze des Ensembles, denn er leitet die Proben des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch.

Die Uraufführung von WIESENLAND – Ein Stück von Pina Bausch war am 05. Mai 2000 im Schauspielhaus Wuppertal. Das Stück wurde bis heute nur 2000 in Wuppertal und Budapest, 2001 in Paris, 2002 in Tokyo und 2009 nochmals in Paris bestaunt. Viel zu wenige Tourneen für dieses wunderschöne Bausch-Stück.

Wer das Stück jetzt in Wuppertal verpasst hat, kann noch nach London fliegen und es dort innerhalt des London 2012 Festival / Cultural Olympiad nachholen. 10 Stücke – 10 Internationale Koproduktionen von Pina Bausch sind Teil des London 2012 Festival und Höhepunkt der Cultural Olympiad. WIESENLAND – Ein Stück von Pina Bausch erfährt dort noch 2 Aufführungen im Sadler’s Wells Theatre in London am 08. und 09. Juli 2012.

Das genaue Programm finden Sie weiter unten.

Musik Unterhaltungsmusik mit Vera Bila, Romano Drom, Ghymes, Taraf de Haidouks, Fanfare Ciocärlia, Peace Orchestra, Elektrotwist, Bohren & the Club of Gore, Bugge Wesseltoft, Sidsel Endresen, Hermenia, Caetano Veloso, Jose Afonso, Rene Lacaille, Lili Boniche, Rex Stewart, Mel Torme und Götz Alsmann

Inszenierung und Choreographie Pina Bausch
Bühne Peter Pabst
Kostüme Marion Cito
Musikalische Mitarbeit Matthias Burkert, Andreas Eisenschneider
Mitarbeit Marion Cito, Irene Martinez-Rios, Jan Minarik, Robert Sturm
Dauer ca. 2 h 25 min ( eine Pause )

Darsteller/Tänzer und Tänzerinnen
Regina Advento, Ruth Amarante, Pablo Aran Gimeno, Reiner Behr, Andrey Berezin, Damiano Ottavio Bigi, Aleš Čuček, Barbara Kaufmann, Nayoung Kim, Daphnis Kokkinos, Eddie Martinez, Pascal Merighi, Helena Pikon, Jorge Puerta Armenta, Julie Shanahan, Julie Anne Stanzak, Michael Strecker, Fernando Suels Mendoza, Aida Vainieri

Infos zu den Pina Bausch-Stücken auf:
https://www.pina-bausch.de/de/

Infos/Fotos zu dem Stück WIESENLAND:
https://www.pina-bausch.de/de/stuecke/detail/wiesenland

 

erste Hälfte: "Pina light" = sehr lustiges, leichtes, mit ganz lustigen Lachmomenten, und Publikumsspiel, fast immer Musik, viele Solotänze
zweite Hälfte: "Pina schwerer", bedrückender, bedrohlicher, nur noch wenig Raum für Tänzer, wegen der liegenden Wand, viele Solis und Wiederholungen aus dem ersten Teil

1.Teil:

Grüne bewachsene Wand steht im Hintergrund aufrecht / die Bühne ist sonst bis auf die Brandschutzmauern leer / Licht im Zuschauerraum aus, Licht auf der Bühne an = nur die begrünte Wand ist erleuchtet / an 7 Stellen tropft Wasser aus der Wand über die Gewächse /

Frau steigt in eine Zinkwanne, ein Mann schüttet Wasser aus einem Eimer über sie aus, Frau entsteigt der Wanne mit nassem Kleid, sie nimmt ein Tablett und will es einem Zuschauer reichen / eine Frau steigt eine Leiter bis zu den letzten Stufen hinauf/ Damen in Abendroben wischen den Bühnenboden / Frau mit Kissen legt sich / 2 Männer halten eine Frau in der Luft / Julie Shanahan kämmt sich die Haare / 2 Frauen werden liegend, rauchend und Sekt trinkend in einem Regal von einem Mann über die Bühne gezogen/ ein Mann macht krabbelnde Handbewegungen in der Luft, eine Frau geht auf allen vieren unter die Hände und lässt sich ihre Haare kraulen / ein Mann und eine Frau kämpfen, ein dritter Mann fotografiert Schnappschüsse von dem Kampf, 2 Männer versuchen die Frau aus dem Kampf wegzuziehen, die Frau wird vor ein Mikro gestellt, der Mann fordert die Frau „Guten Abend“ ins Mikro zu sagen, sie weigert sich und kämpft wieder mit dem Mann, schließlich sagt sie „Guten Abend“ aber kämpft immer noch weiter / eine Frau zieht eine schwere Kiste, ein Mann kommt und hält der Frau ihre Hand und weist ihr den Weg hinter die Bühne, er lässt aber der Frau weiterhin die schwere Kiste ziehen / 1 Mann wird von 2 anderen Männern auf einem Teppich wie ein Fakir über die Bühne gezogen, der Fakir kocht anschließen für die Teppichzieher eine Suppe / 2 Männer heben eine Frau in die Luft und lassen sie Schwimmbewegungen machen / 4 Männer stemmen eine Frau auf einem Stuhl an den Stuhlbeinen in die Luft / ein Mann in rotem Anzug und eine elegante Frau gehen mit einem leeren Einkaufswagen über die Bühne / ein Mann wirft Kleider in die Luft eine Frau will sie fangen / ein Mann spielt mit einer Frau „Hoppe, hoppe, Reiter“ / Reiner Behr sitzt auf einem Hochstand, ein anderer Mann hängt eine Frau mit ihren Achseln an die Füße des Sitzenden, sie hängt und schaukelt in der Luft, dann wird sie wieder abgenommen / ein Mann sitzt an einem Tisch, er hält immer wieder das Tischtuch hoch, dabei klaut er hinter dem Tischtuch das Geschirr und das Besteck / einer Frau bindet ein Mann eine Wurst um die Taille / eine Frau trinkt Milch und lässt sie aus dem Mund laufen, ein Mann spielt in dem Milchstrahl und sagt: „So werden Pornos im japanischen Fernsehen gezeigt“ / ein Mann macht den Damen Walzerschritt vor, alle Frauen machen den Walzerschritt mit / der Mann liegt mitten auf der Bühne und schaut von unten und zählt: „1 – 2 – 3, 1 – 2 – 3“ / alle Männer lassen die Frauen an einem Arm auf den Rücken fallen und auf dem Boden drehen und wieder aufstehen / Reiner Behrs Solotanz / ein Mann lässt den Wasserstrahl aus einer Kunststoffflasche direkt in den Mund einer Tänzerin laufen, wie aus einem Wasserschlauch / Nayoung Kim tanzt in einem roten Kleid vor der grünen Wand ihr Solo / eine Frau breitet ihr Kleid aus und schaukelt wie ein Schiffchen auf See hin und her, ein Mann trägt die schaukelnden Schiffchen und stellt sie woanders wieder ab / Helena Pikon fragt ins Publikum: „Liebst Du auch jemand? Ja? Oh, schön.“ Sie geht in den Zuschauerraum und fragt weiter, dann sagt sie: „Ich will ein Engel sein, ich möchte so gut wie ein Engel sein“ / Julie Shanahans Solotanz / 3 Männer und Juli = 2 Männer stemmen Julie hoch und dann fällt sie in die Amre des Dritten / ein Mann stapelt Stühle aufeinander, ein Mann und eine Frau in Abendkleid kriechen durch den ersten Stuhl und über den zweiten wieder zurück und das immer wieder, der 2 Mann stapelt immer höher / alle Männer legen sich schnell vor die Füße einer Frau, sie geht über die Männerrücken, stehen schnell auf um wieder vorne als Schwelle zu dienen / ein Mann tanzt, eine Frau lässt Wasser aus der grünen Wand über sich laufen / Männer beginnen ihren Tanz mit auf-allen-vieren-laufen / wieder kommen eine Mann im roten Anzug und eine elegante Dame mit einem leeren Einkaufswagen über die Bühne / wieder sitz ein Fakir auf einer Decke und wird von 2 Männern über die Bühne gezogen / wieder stemmen 2 Männer eine Frau in die Luft um sie Schwimmübungen machen zu lassen / eine Frau erzählt: „... und dann saß sie so – und hat gelächelt in der Wiese...“ = sie nimmt eine Sitzhaltung ein und lächelt / Julie Shanahan malt auf einer Tapete / alle Frauen messen die Körperteile der Herren ab und vergleichen die Maße mit ihren eigenen = Beine, Hände, Arme, Kopfumfang, Brustumfang, Nase etc. / Julie Shanahan und ein Mann spielen Unzufriedenheit / ein Mann tanzt sein Solo nach Balkan-Pop mit stampfender Trompete / Männer schleudern sich gegenseitig am Arm über den Boden zu Walzer-Balkan-Musik / ein Mann und alle Frauen im Walzerschritt / eine Frau lässt Wasser auf die Bühne laufen, dass sich zu einer Wasserlache bildet, dann will sie hineinspringen, aber ein Mann pfeift immer dann, wenn die Frau gerade den Entschluss gefasst hat dem Wasser nahe zu kommen / eine Frau spricht nur mit Zeichen mit dem Publikum, ob die Zuschauer zusammen sind, Eheringe tragen und Kinder haben etc. / 3 Männer, links und recht am Bühnenrand und ganz hinten auf der Bühne spielen mit einem 4ten Mann in der Mitte als Verbindungsmann Karten, der 4te Mann läuft zu den Spielenden und legt die Karten in die Mitte der Bühne / ein Mann nimmt einer Frau die Zigarette weg und hält sie hoch in der Luft fest, die Frau erklettert den Mann bis sie die Zigarette wieder hat / Badeszene = ein Mann zieht sich aus, steigt in eine Wanne und überschüttet sich selbst mit Wasser, dann steigt eine Frau nach ihm in die Wann und wird von einer Gießkanne geduscht / der Mann legt sich auf ein Kissen auf den Boden, die Frau soll es auch tun, aber sie will nicht, später liegen beide auf dem Boden unter der Decke / alle Männer schütten Wasser aus einem Eimer in einen anderen, alle Frauen sitzen vor den Eimern und blasen Zigarettenrauch in den Wasserstrahl, bekommen aber immer wieder den vollen Strahl ins Gesicht / alle Frauen wischen den Bühnenboden, Bühnenarbeiter ziehen mit Seilwinden die grüne Wand nach vorne um sie auf die Bühne zu einer Wiese zu legen / Frauen putzen dabei die Bühne, Nayoung Kim singt ein Lied dazu, eine Frau sagt Pause ///

2.Teil:

die grüne Wand liegt jetzt als Spielwiese auf der Bühne, Licht auf der Wiese

Helena Pikon singt ganz leise ins Mikrofon: „Blue, blue, blue...“ – ein Lied, dann tanzt sie ganz zart und zerbrechlich / 2 Männer blasen Zigarettenrauch in die Haarpracht einer Tänzerin, sie bückt sich und es sieht aus als ob ihre Haare brennen, dann tanzt sie ihr Solo / eine Frau beugt sich weit vor beim Blumengießen, ein Mann hält sie dabei fest, dass sie nicht nach vorne fällt / ein Mann hält einer Frau sein T-Shirt hin, sie steigt darauf und er trägt sie in seinem T-Shirt von der Bühne / ein Mann putzt für eine Frau den Platz, sie will sich zu dem Mann setzen, der aber sich weiter weg setzt, wieder kommt die Frau auf ihn zu und der Mann putzt wieder / eine Frau schenkt einem Zuschauer Kussmünder mit dem Lippenstift in einem Briefumschlag, dann wird sie alles küssen, was sie anfasst: Stuhllehne, Küsschen ins Publikum, Küsschen auf ein Glas etc. / eine Frau zwischen allen Männern: Alle Männer wollen die Frau küssen (die Szene sieht fast so aus wie die BERÜHRUNGSSZENE in KONTAKTHOF / eine Frau bedient als echte „Tussie“ einen feinen Herrn am Tisch, ein anderer Mann kommt dazu und will die Frau beeindrucken, die lässt sich vom Bedienen ablenken und torkelt, wie angetrunken, mit dem Mann von der Bühne / Juli Stanzak lässt Heu auf die Wiese rieseln / ein Mann zieht sich Frauenstrümpfe über seine Arme, dann hält der Mann seine Hände an die Füße der Frau, die sich die Strümpfe über die Beine zieht / 2 Frauen pieken und streifen sich mit rotgefärbten Stöckchen, sie hinterlassen Spuren wie Blut, Striemen auf der Haut / ein Mann lässt Frauen wieder den Wasserstrahl aus einer Wasserflasche in den Mund laufen / Reiner Behr trommelt / ein Mann und eine Frau jagen sich über die Bühne, sie liegen am Bühnenrand und lassen sich in die erste Reihe von der Bühne fallen und knutschen weiter / 1 Mann schiebt Kohlköpfe in einer Schubkarre über die Bühne / eine Frau hängt einen Teddybären an eine Wäscheleine zum trocknen auf / eine weiße Holzfassade wird vor die schroffe Kante der Wiesenlandschaft aufgestellt / ein Mann baut einen Hühnerstall auf und lässt 3 lebende Hühner Futter fressen, dazu spielt ein Fußballspieler in Zeitlupe mit einem unförmigen Ballon, der an seinem Fuß befestigt ist, plötzlich hebt der Ballonfußball ab und verschwindet auf nimmer-wieder-sehen im Bühnenhimmel / alle Männer und Frauen besteigen die Wiese und schauen dem Ballon nach, dann tanzen alle engumschlungen / „wilder Hengst“-Tänzer tanzt sein wildes Solo / ein Mann wickelt Wolle von einem Pullover einer Dame zu einem Knäuel (früher Jan, sieht aus wie Bauchtanz) / Nayoung Kim die Tänzerin wird von einem Tänzer getanzt, er nimmt sie und macht mit ihr Tanzbewegungen / 2 Männer tanzen nebeneinander / Reiner Behrs 2ter Solotanz / ein Mann in weißem Anzug stellt 2 Sessel und einen Tisch mit weißen Tüchern auf, setzt sich und wartet, aber es kommt niemand, also stellt er alles wieder ganz ruhig weg / eine Frau wäscht in einem Eimer ein Laken und breitet es dann auf der Wiese aus, dann räumt sie alles wieder ab / ein Mann in weißem Anzug sieht sich einen silbernen Schlips und silberne Schuhe an und stellt einen silbernen Stuhl auf, ein anderer Mann stellst sich auf die Schultern und ruft ins Publikum: „Hallo, hallo“ / der Mann in weiß springt auf einen roten Sessel, ein anderer Mann trinkt Sekt aus einem Glas und stößt mit dem Kopf des Mannes in weiß an, der lässt den Kopf nach hinten hängen und muss wiederbelebt werden / ein Mann schlägt weit ausholend mit Topfdeckeln vor sich, eine Frau will die schlagende Barriere überwinden und wartet den richtigen Moment ab, wo sie den Mann anspringt und er mit den Schlägen ihr nichts anhaben kann / alle Frauen und Männer stehen am Bühnenrand und nehmen mit Zeichensprache Kontakt zum Publikum auf / Helena Pikons Geschichte von der gefundenen Kuh: „Ein Dorf in Frankreich, alle hungern, dann wird eine Kuh gefunden und vor Freude springen alle Dorfbewohner in die Luft, dieser Tag wird immer noch gefeiert in dem alle Dorfbewohner in die Luft springen und eine Kuh essen / Helena Pikons 2te Geschichte vom Essen schmeißen: „Noch ein Dorf in Frankreich. Wegen der Pest traut sich keiner Essen dem Dorf zu bringen. So werfen sie das Essen einfach über die Stadtmauer. Das wird noch heute so gefeiert“, alle Frauen und Männer werfen dann verpackte Essenssachen ins Publikum: Toastbrote, Chips etc. / eine Festtafel wird aufgebaut, alle essen etwas, es gibt Suppe, ein Mann springt auf den Tisch und es werden Tischtuch-wegzieh-Spiele gespielt mit Frau, Mann, Frau auf Stuhl etc., Männer ziehen sich oben rum aus, eine Frau will vorbei, es wird der Tisch angehoben, so dass die Frau unten durchgehen kann / alle tanzen in einer Reihe aufgestellt RUMBA / ein Mann mit langen Haaren tanzt sein Solo / Mann ( früher Jan ) baut ein Gerippe eines Bootes auf der Wiese auf / 4 Männer vierteilen einen 5ten Mann, werfen ihn in die Luft und fangen ihn wieder auf / 2 Männer schleudern sich an den Armen über den Boden / alle Frauen blasen wieder Zigarettenrauch in die Wasserstrahlen, die die Männer aus Eimern gießen / langsam Licht aus / ENDE ///

 


eingestellt am: 12.03.2012